Scheicha Lubna Al-Qassimi, VAE-Ministerin für den Aussenhandel.
Abu Dhabi – Nach Angaben der Regierung in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) kletterte das Aussenhandelsvolumen des Golfstaates im 2010 um 14 Prozent auf 754,4 Milliarden Dirham (205,7 Mrd. Dollar).
Wachstumstreiber waren und bleiben die rund 30 Freihandelszonen, der Freihafen von Dubai, die in der Region vergleichsweise gute Infrastruktur sowie die politische Stabilität. Wichtigste Handelspartner sind Indien, China und die USA. Ausgenommen von obigen Daten ist der Ölsektor. In den VAE lagern etwa 8 Prozent der weltweiten Rohölreserven.
Arabiens Tor zur Welt
Mit Dubai Ports (DP) World, deren Aktien an der NASDAQ Dubai und in London kotiert sind, beheimaten die VAE den drittgrössten Hafenkonzern der Welt. Auch die Häfen in Abu Dhabi und in dem östlichen Emirat Fudschairah werden derzeit für Milliarden Petrodollars ausgebaut. Das sind gute Karten für den Golfstaat VAE, der am 2. Dezember sein 40-jährige Bestehen feiern wird, auch im 2012 den Krisen im Mena-Raum zu trotzen.
Banken haben gut lachen
Der brummende Aussenhandel beschert den 51 ansässigen Geldhäusern Zuflüsse aus Übersee. Die Einlagen von Nicht-Emiratern kletterten im ersten Halbjahr dieses Jahres um 28 Prozent auf umgerechnet 18,05 Mrd. Dollar.
Die soliden Wirtschaftsdaten veranlasste J. P. Morgan jüngst zu der Prognose, das hoch verschuldete Scheichtum Dubai werde seine im 2012 fälligen 14 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten «mit Leichtigkeit» bedienen können. Noch vor zwei Jahren schrammte das Emirat knapp an der Pleite vorbei. Nur eine Zehnmilliardendollar-Bürgschaft aus dem ölreichen Abu Dhabi bewahrte Dubai vor dem Offenbarungseid. (gaf)