Gesundheitssektor in Europa von verspäteten Zahlungen hart getroffen

Lars Wollung

Lars Wollung, CEO und Präsident Intrum Justitia. (Bild: Intrum Justitia)

Schwerzenbach – Die jährliche Umfrage von Intrum Justitia unter 8’000 europäischen Unternehmen zeigt, dass in Europa ganze 340 Milliarden Euro als uneinbringliche Forderungen abgeschrieben wurden. Das entspricht 2,8% aller Geschäftstransaktionen in 2011. Das White Paper zum European Payment Index 2012 zeigt grosse Unterschiede unter den verschiedenen Branchen. Im Bereich Professional Services (Unternehmensberater, Anwälte usw.) mussten über 4,2% abgeschrieben werden während Unternehmen aus der Energieversorgung lediglich 1,8% abschreiben mussten.

Der Gesundheitssektor gehört europaweit zu den am härtesten getroffenen Branchen – sowohl in absoluten als auch relativen Werten. So mussten 3,4% der Forderungen abgeschrieben werden, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von fast 20% entspricht.

Europäische Unternehmen mussten 340 Milliarden Euro bzw. 2,8% aller Forderungen abschreiben. So viel wie noch nie. Diese Mittel fehlen den Unternehmen für die Schaffung von Arbeitsplätzen, für Investitionen in Forschung und Entwicklung oder in die Erschliessung neuer Märkte.

Beunruhigende Entwicklung im Gesundheitssektor
Das White Paper zum EPI 2012 zeigt, dass einige Branchen in der rezessiven Wirtschaftssituation härter betroffen sind als andere. Eine beunruhigende Entwicklung betrifft das Niveau verspätet bezahlter oder unbezahlter Forderungen im Gesundheitssektor. Wurden aufgrund der Umfrage im Jahr 2008 in Europa durchschnittlich 1,8% aller Forderungen abgeschrieben, haben diese in der Umfrage 2012 mit 3,4% ein besorgniserregendes Niveau erreicht.

«Unsere Umfrage zeigt, dass im Gesundheitssektor nicht die Konsumenten am spätesten bezahlen. Im Durchschnitt bezahlen Konsumenten ihre Rechnungen innerhalb von 40 Tagen, wohingegen öffentliche Einrichtungen 65 Tage benötigen. Man würde erwarten, dass öffentliche Einrichtungen mit besserem Vorbild vorangehen würden», sagt Lars Wollung, CEO und Präsident von Intrum Justitia.

Lasche Zahlungsmoral
Das White Paper zum EPI 2012 zeigt auch, wie langsam und lasch die Gesundheitsindustrie ist, wenn es darum geht, für Dienstleistungen und Produkte bezahlt zu werden. Beispielsweise werden 45% aller Rechnungen nicht innerhalb von 30 Tagen bezahlt. Obwohl eine steigende Zahl der Umfrageteilnehmer mit einem externen Inkasso-Partner arbeitet, warten die Unternehmen im Gesundheitssektor durchschnittlich doch 105 Tage nach Fälligkeit der Rechnung, bis die Forderungen übergeben werden. Das verdeutlicht das Problem, dass, je länger man mit der Eintreibung von Zahlungen wartet, desto kleiner wird die Erfolgschance auf Bezahlung.

«Obschon unsere Studie ein etwas düsteres Bild zeichnet, gibt es Massnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um sich zu schützen. Unternehmen stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung, um mitzuhelfen, die Wirtschaft anzukurbeln. Wir stellen fest, dass Unternehmen, die ihre Kunden kennen und eine effiziente Kreditpolitik implementiert haben, schneller bezahlt werden und einen geringeren Prozentsatz des Umsatzes abschreiben müssen» schliesst Lars Wollung. (Intrum Justitia/mc/ps)

Bestellen Sie das White Paper zum EPI 2012 über unsere Website: www.intrum.ch

Über Intrum Justitia
Intrum Justitia ist Schweizer Marktführer im Bereich Inkasso und Credit Management Services. Seit mehr als 40 Jahren betreuen wir über 6’000 zufriedene Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen und bieten attraktive Lösungen – von Wirtschafts- und Bonitätsauskünften über Inkasso bis hin zu Zahlungsgarantie und Forderungskauf. Mit Vertretungen in 20 europäischen Ländern und einem globalen Partnernetzwerk gewährleisten wir zudem, dass unsere Kunden auch international betreut werden.

Über das White Paper zum European Payment Index 2012
Die Umfrage wurde gleichzeitig in 28 Ländern zu Beginn des Jahres 2012 in schriftlicher Form durchgeführt. Nahezu 8’000 Unternehmen haben sich an der Befragung beteiligt, die in dieser Form zum siebten Mal stattfand. 

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