sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.
Bern – Das Parlament des Schweizerischen Gewerbes lehnt die Waffeninitiative ab, weil sie das Vertrauensverhältnis zwischen dem Staat und seinen Bürgern nachhaltig schädigt. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv versteht sich als staatspolitische Kraft und setzt sich für die Schweizer Institutionen ein, wenn sie gefährdet sind.
Die Volksinitiative „für den Schutz vor Waffengewalt“ stellt das gesamte Funktionieren des Schweizer Milizsystems in Frage. Wenn der Staat jene entwaffnen soll, die er selber ausbildet, gibt er zu, dass er seinen Bürgern misstraut. Ein Staat, der jene misstraut, die ihn beschützen sollen, misstraut automatisch allen demokratischen Gremien, da sie mit genau den gleichen Bürgern funktionieren. Dies hätte verheerende Konsequenzen auch für den Wirtschaftsstandort Schweiz.
Unnötig und teuer
Das Land und die Wirtschaft profitieren von der Identifikation des Bürgers mit dem Staat und vom Milizsystem. Beides macht die Schweiz flexibel und offen für unternehmerische Anliegen. Dieses erfolgreiche System über Bord zu werfen, wäre falsch. Darüber hinaus ist die Initiative unnötig. Heute schon führen Kantone rigorose Waffenregister; heute schon werden Waffen nur denen abgegeben, die einen sicheren Umgang damit zeigen können. Die Initiative verursacht mehrere Millionen Franken Zusatzkosten, ohne dass ein zusätzlicher Nutzen ersichtlich wäre. (sgv/mc/ps)
Schweizerischer Gewerbeverband sgv