sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler (Bild: sgv)
Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv, der Dachverband der KMU und die grösste Wirtschaftsorganisation des Landes, hat von der heutigen Verabschiedung des Raumkonzepts Schweiz durch den Bundesrat Kenntnis genommen. Er erachtet diesen Bericht als zu planungsgläubig und zu wenig KMU-freundlich.
Die Raumentwicklung ist eine Schlüsselgrösse für die Standortgunst der Schweiz und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Es ist daher grundsätzlich sinnvoll, nach ganzheitlichen Lösungen für das Grundproblem des bevölkerungs- und siedlungsmässig rasant wachsenden Landes zu suchen. Das Raumkonzept Schweiz weist zwar gute und interessante Ansätze auf und stellt die richtigen Fragen, gibt aber vielfach die falschen Antworten und vermag daher als Ganzes nicht zu überzeugen.
Der sgv erwartet von der Bundesverwaltung eine wirtschaftsfreundliche Anwendung in folgender Hinsicht:
- Stärkere Gewichtung der wirtschaftlichen Entwicklung, keine negativen Präjudizien für die Zukunft schaffen (keine Überbetonung des Schutzgedankens);
- Strikte Respektierung der heutigen Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (keine „schleichende“ Zentralisierung);
- Keine Einführung von neuen Instrumenten und keine Verkomplizierung der Abläufe (weniger und nicht mehr Regulierungskosten für die KMU);
- Keine einseitige Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs (freie Wahl der Verkehrsmittel);
- Abkehr von der auf die Zentren fixierten Denkweise (Potenziale ländlicher Räume und des Berggebietes stärker hervorheben);
- Keine „Überladung“ des Raumkonzepts Schweiz mit wesensfremden Zielsetzungen (z.B. Sozial- oder Integrationspolitik).
(sgv/mc/ps)
Die Nummer 1:
Als grösste Dachorganisation der Schweizer KMU-Wirtschaft vertritt der sgv 250 Verbände und gegen 300 000 Unternehmen