Emirates NBD-CEO Rick Pudner: «Emiratischer Service- und Retailsektor boomen.»
Nach mageren 1,4 Prozent Wachstum im letzten Jahr, wird die Volkswirtschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wird im 2011 um 4,6 Prozent zulegen. Dies erwartet zumindest die Bank Emirates NBD in Dubai. Damit erhöht die grösste Universalbank in Mittelost ihre Wachstumsprognose für den Golfstaat um 0,4 Prozent. «Vor allem die Industriezweige Handel, Tourismus und Logistik boomen,» heisst es in einer aktuellen ENBD-Analyse. Der Immobiliensektor dagegen beklagt weiterhin Baustopps und Leerstände.
Ebenso haben sich die Börsen in Dubai und Abu Dhabi seit Ende des zweiten Quartals deutlich von ihren Tiefs erholt.
VAE und Katar wie Felsen in der Brandung
Der rege Handel und Tourismus in den Emiraten steht in einem starken Kontrast zu Bahrain, wo Proteste und Streiks im Frühjahr den Inselstaat beinahe lahm legten. Der Aktienindex der Bahrain Bourse pendelt auf einem Mehrjahrestief. Der Formel-1-Grand Prix von Bahrain wurde zuerst verschoben, dann komplett abgesagt. Die VAE und Katar sind die einzigen arabischen Staaten, in denen es während des Arabischen Frühlings bislang nicht zu zivilem Ungehorsam kam.
Dennoch sind die VAE in punkto globale Vernetzung, Infrastruktur und Tourismus mit ihrem Freihafen und den mehreren hundert Luxushotels Katar deutlich überlegen. Jetzt kassiert der Golfstaat, der rund 8 Prozent der globalen Erdölreserven beheimatet, die Dividende als sicherer Hafen im zunehmend instabilen Nahen Osten. (gaf)