Greenforum 2012: SWICO Recycling baut Spitzenposition weiter aus

Greenforum 2012: SWICO Recycling baut Spitzenposition weiter aus

 Schwermetall-Granulat. (Bild: SWICO)

Zürich – Einmal mehr konnte SWICO Recycling am diesjährigen Greenforum für 2011 bessere Recycling-Zahlen als im Vorjahr bekannt geben. Das jährliche Treffen der Branche stand unter dem Thema „Energie im Wandel“ und thematisierte die Frage der Nachhaltigkeit. Und erstmals vergab SWICO Recycling einen Preis für die beste Sammelstelle der Schweiz. Die Auszeichnung ging an die Stadt Lugano mit ihren vier Sammelstellen.

Das Schweizer Recycling-System ist 2011 erneut mit insgesamt 59.439 Tonnen gesammeltem Elektro- und Elektronikschrott um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr (56.594 Tonnen) gewachsen. Damit behauptet die Schweiz weiter ihre Pionierrolle im Recycling, auch wenn die Zuwächse von 2.845 Tonnen gegenüber der Vorjahresquote (7,5 Prozent oder 3.971 Tonnen) leicht geringer ausfielen. Die grössten Rücklaufzuwächse verzeichneten die allerdings auf niedrigem Niveau 2010 erstmals gezählten LCD-Monitore (plus 43 Prozent) sowie die Mobil-Telefone (plus 26 Prozent oder rund 1450 Handys pro Tag) und Drucker (plus 20 Prozent). Dennoch zeigte sich Paul Brändli, der kürzlich pensionierte Geschäftsführer von SWICO Recycling, an seinen letzten Auftritt am Greenforum 2012 noch nicht restlos zufrieden mit dem Ergebnis. Insbesondere der Handy-Rücklauf sei noch relativ gering, wenn man bedenkt, dass allein 2011 etwa 3 Millionen Neugeräte verkauft worden sind. Insgesamt belegt das Schweizer Recycling-System im weltweiten Vergleich einmal mehr einen Spitzenplatz.

Herr und Frau Schweizer ziehen mit
Erheblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen hat einmal mehr die intensiv in den Recycling-Prozess eingebundene Schweizer Bevölkerung: Über die öffentlichen Abgabe- und Sammelstellen wurde 2011 mit 58 Prozent oder rund 34.475 Tonnen sogar leicht mehr Elektro- und Elektronikschrott der Wiederverwertung zugeführt. Über die Hersteller gelangten 4.755 Tonnen oder 8 Prozent, über die Händler 10.105 Tonnen oder 17 Prozent und über die Firmen 9.510 Tonnen oder 16 Prozent des Altmaterials ins Recycling.

Die Sammelaktivitäten sind aber auch deshalb verbessert worden, weil der SWICO zahlreiche Weiterbildungs- und Informationsaktivitäten sowie Sponsorings an Schulen durchgeführt hat. Erfreulich ist ausserdem, dass in bereinigten Zahlen 34 neue Betriebe die SWICO Recycling-Konvention unterzeichnet haben und sich damit verpflichten, ökologische Verantwortung als Teil ihrer unternehmerischen Aufgabe zu sehen.

Positive Effekte des erfreulichen Resultats
Diese guten Zahlen hatten zur Folge, dass die vorgezogenen Recycling Gebühren (vRG) Anfang 2012 erneut reduziert werden konnten. Damit hat sich seit 2007 die vRG um über 30 Prozent verringert. Dennoch ruht sich SWICO Recycling nicht auf dem Erreichten aus. Mit „Back for the Future“ wurde eine Kampagne gestartet, um den Rücklauf nicht energieeffizienter Geräte zu fördern. Zudem konnte ein Projekt zum Recycling von Toner initiiert werden und SWICO Recyling ist kürzlich mit dem in rund 40 Ländern genutzte Zertifikat EPEAT (Electronic Product Environmental Assessment Tool) zertifiziert worden.

Mit der in diesem Jahr erstmals am Greenforum 2012 vergebenen Auszeichnung der Sammelstellen der Stadt Lugano, unterstreicht SWICO Recycling, dass die Wiederverwertung von Elektro- und Elektronikschrott in der Schweiz noch keineswegs sein Maximum erreicht hat.

Die Crux mit der Nachhaltigkeit
Das Rahmenprogramm des Greenforums widmete sich dem Problem Nachhaltigkeit. Als Gastgeber in Schloss Böttstein nahm Philippe Scheuzger vom Energieversoger Axpo vor rund 130 Gästen aus der ganzen Schweiz sein Referat zum Anlass, mit deutlicher Kritik und eindrücklichen Zahlen die Nachhaltigkeit der derzeitigen Energiepolitik des Bundes zu hinterfragen. Leben mit Energie, konkret mit Strom als der „Königin der Sekundärenergie“, sei zur Grundsubstanz der modernen Gesellschaft geworden. Darauf zu verzichten, ist nicht mehr möglich. Doch die Crux sei, dass trotz aller Anstrengungen zur Energieeffizienz der reale Stromverbrauch weiter wächst. Um Stromproduktion und Stromkonsum in Einklang zu bringen, forderte Scheuzger, das Dilemma zwischen gesellschaftlichem Anspruch und realem Verhalten zu lösen.

Die Komplexität, die mit dem Wort Nachhaltigkeit verbunden ist, dominierte auch den Vortrag von Jörg Reuter von der Berliner Grünköpfe Strategieberatung. Aus der Perspektive des Marketings thematisierte er, wie gering und zum Teil absurd die Wirkung ist, wenn Produkten dieses Label aus nicht selten ideologischen Gründen angehängt wird. Reuter plädierte dafür, den Kundennutzen viel stärker als bisher in dem Mittelpunkt zu stellen: „Tue Gutes und rede darüber“, sei das beste Rezept, um mit energieeffizienten Produkten Profite zu erwirtschaften. Die Kunst besteht darin, so Reuter, den gesellschaftlichen Nutzen tatsächlich mit dem Kundennutzen zu verbinden. – Und hier war sich Reuter mit den Forderungen Scheuzgers einig. (SWICO/mc/ps)

http://youtu.be/hGMxSpGBbCY

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