Greenpeace: Die Schweiz braucht eine Energy [R]evolution im Kampf gegen den Klimawandel

Greenpeace: Die Schweiz braucht eine Energy [R]evolution im Kampf gegen den Klimawandel

Energieexperte Sven Teske.

Zürich – Auch die Schweiz muss ihre Hausaufgaben machen, damit das 2-Grad-Ziel eingehalten und nicht nur wie an der Klimakonferenz in Warschau proklamiert wird: Das zeigt die heute von Greenpeace Schweiz veröffentlichte Studie „Energy [R]evolution Schweiz“, welche in Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart erarbeitet wurde. Das neue Energieszenario hinterfragt die konservativen Zahlen des Bundes und legt dar, welche Weichen jetzt gestellt werden müssen, um rechtzeitig eine CO2- und atomstromfreie Zukunft zu verwirklichen.

„Für die Schweiz ist die Energy [R]evolution die beste Versicherung gegen die Folgen des Klimawandels und die fossile Auslandabhängigkeit“, sagt Georg Klingler, Energieexperte von Greenpeace Schweiz und Mitautor der Studie, die heute in Zürich an einer Tagung mit Wissenschaftlern, Politikern und Unternehmern diskutiert wurde.

Die Energy [R]evolution nimmt die neusten Zahlen des Weltklimarats IPCC zum Klimaschutz auf und sieht vor, dass der Schweizer Energiesektor in 35 Jahren praktisch CO2-frei wird. Konkret werden die inländischen CO2-Emissionen bis 2030 um minus 55% und bis 2050 um minus 96% reduziert (im Vergleich zu 1990). Das Szenario geht damit klar weiter, als Bund und Parlament es zurzeit vorsehen; die dafür notwendigen Massnahmen gilt es aber sofort umzusetzen.

„Der Umbau der Energieversorgung braucht jetzt unmissverständliche Wegweiser: Ohne klare Klimaziele und ohne die sicherheitstechnisch gebotene Begrenzung der AKW-Laufzeiten auf 40 Jahre fehlt die nötige Planungs- und Investitionssicherheit für Energieeffizienz und erneuerbare Energien“, sagt Klingler. „Der Handlungsspielraum ist gross: Insbesondere im Verkehr und in der Wärmeversorgung können wir viel effizienter und sparsamer mit unseren knappen Ressourcen umgehen“. Das beeinträchtigt den Lebensstandard und die Wirtschaft nicht, im Gegenteil: Die Studie rechnet mit zehntausenden neuen Jobs bis ins Jahr 2030.

„Das wäre die beste Entwicklungspolitik für die Schweiz und für die Welt“, sagt auch der internationale Energieexperte Sven Teske. „Denn an den aktuellen Klimaverhandlungen in Warschau zeigt sich deutlich, dass ohne eine gesunde Energiediät in wohlhabenden Ländern wie der Schweiz keine gerechte Verteilung des global verbleibenden Klimakuchens möglich sein wird“. (Greenpeace/mc)

Studie mit Zusammenfassung

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