Greenpeace-Erfolg: Burberry will giftfrei werden

Greenpeace-Erfolg: Burberry will giftfrei werden

(Foto: Greenpeace UK)

Zürich – Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne Detox und weltweite Proteste von Konsumentinnen und Konsumenten will die britische Luxusmarke Burberry bis zum Jahr 2020 komplett auf den Gebrauch gefährlicher Chemikalien in der gesamten Produktionskette verzichten.

«Mit der Detox-Verpflichtung stärkt die Firma Burberry ihren Ruf als Trendsetter und zeigt wie auch das italienische Modehaus Valentino wahre Führungsqualität im Luxussektor. Nun liegt es bei Burberry, die Verpflichtung auch umzusetzen. Die britische Luxusmarke muss Abwasserdaten ihrer Produktionsstätten veröffentlichen und alle gefährlichen Chemikalien aus ihrer Lieferkette verbannen», sagt Mirjam Kopp, Leiterin der Chemie-Kampagne von Greenpeace Schweiz.

Burberry hat eingewilligt, zunächst die Bekleidung zu entgiften, danach sollen alle weiteren Produkte der Marke folgen. Ausserdem sollen bereits bis Juni 2014 die Abwasserdaten der Zulieferer – mit Mengenangaben zu allen gefährlichen Chemikalien – offengelegt werden. Bis Juli 2016 will Burberry alle per- und polyfluorierten Chemikalien aus seiner Lieferkette eliminiert haben.

Öffentlicher Druck
Der Entscheidung von Burberry war wochenlanger öffentlicher Druck von Zehntausenden von Menschen weltweit vorausgegangen. In Europa und Asien protestierten Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten vor den Burberry-Läden. Auf seinen Social-Media-Kanälen wurde der Konzern von kritischen Konsumentinnen und Konsumenten tausendfach dazu aufgefordert, seine Kleidung zu entgiften.

Gefährliche Chemikalien in Produkten verschiedener Marken
Anstoss zur weltweiten Mobilisierung hatte Greenpeace mit einem Kinderkleidungstest im Januar gegeben: In Produkten zwölf verschiedener Marken von Burberry über Adidas bis Primark und Disney wurden gefährliche Chemikalien gefunden, darunter hochgiftige, hormonell wirksame oder krebserregende Substanzen. Ein Kindershirt von Burberry war stark mit hormonell schädlichem Nonylphenol belastet, ein Kinderbadeanzug enthielt per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Viele dieser Chemikalien finden sich bereits in der Umwelt rund um den Globus wieder, nachdem sie jahrelang weltweit in Flüsse, Seen und Meere eingeleitet wurden – sowohl am Ort der Produktion als auch durch die Konsumentinnen und Konsumenten beim Waschen der Kleider.

«Der Schritt von Burberry ist ein Durchbruch im Luxussektor und setzt neue Massstäbe für die konkurrierenden Firmen. Während den kommenden Fashion-Weeks riskieren Marken wie Gucci, Versace oder Louis Vuitton, mit ihren giftigen Kollektionen eine schlechte Falle zu machen. Egal ob Billigmode oder Haute Couture, wir haben das Recht auf Kleidung ohne gefährliche Chemikalien und die Menschen in den Herstellungsländern haben ein Recht auf saubere Flüsse und Seen. Die Marken tragen die Verantwortung, dies zu garantieren», sagt Mirjam Kopp. (Greenpeace/mc)

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