Greenpeace: Glyphosat – Verantwortungsloser Kniefall vor der Pestizidindustrie
Jedes Frühjahr werden Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat auf den Äckern ausgebracht, bevor gesät werden kann. (Foto: Greenpeace /Markus Forte/Ex-Press)
Zürich – Obwohl Glyphosat laut der Weltgesundheitsorganisation «wahrscheinlich krebserregend» ist, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) heute die Empfehlung veröffentlich, Glyphosat weiter zuzulassen. Greenpeace verurteilt dieses Einknicken vor der Industrielobby und fordert eine Abkehr von der Pestizid-Landwirtschaft.
Greenpeace Schweiz kommentiert:
«Wieder einmal ist eine Behörde vor der Pestizidindustrie in die Knie gegangen. Der Entscheid der EFSA ist unverständlich, und ihre Unabhängigkeit muss angezweifelt werden. Ein grosser Teil ihres Berichtes scheint aus unveröffentlichten Studien der Hersteller kopiert worden zu sein. Unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen machen jedoch deutlich, dass glyphosathaltige Produkte alles andere als ungefährlich sind. Weitere Bewilligungen auf Basis von unvollständigen Hersteller-Angaben sind ein unverantwortliches Experiment an Umwelt, Mensch und Tier. Deren Gesundheit muss endlich stärker geschützt werden als die finanziellen Interessen der Agrochemiekonzerne. Glyphosat muss europaweit – auch in der Schweiz – verboten werden.»
Greenpeace, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) sowie die Stiftung für Konsumentenschutz SKS fordern mit der Petition «Glyphosat verbieten – jetzt!» ein Verbot von Glyphosat. Zudem fordern die Organisationen im Sinne des Vorsorgeprinzips konkrete Reduktionsmassnahmen für alle Pestizide im Rahmen des nationalen Aktionsplanes Pestizide. Statt weiterhin in eine Intensiv-Landwirtschaft zu investieren, braucht es die Förderung und Weiterentwicklung ökologischer, chemiefreier Anbaumethoden, die Menschen und Tiere nicht krank machen, sondern schützen. (Greenpeace/mc)