Greenpeace: Nächster Golf muss 3-Liter-Auto werden
Genf – Mit der Botschaft „What cars for 2020?“ (dt: „Welche Autos im Jahr 2020?“) haben Greenpeace-Aktivisten heute auf dem Genfer Autosalon von Volkswagen eine klimafreundlichere Modellpolitik gefordert. Die 35 Umweltschützer, darunter auch zwölf Deutsche, protestieren mit Bannern am VW-Messestand und informieren Besucher über die Klimaverantwortung des Konzerns. Effizientere Autos kosten weniger im Betrieb, verbrauchen weniger Öl und stossen weniger CO2 aus.
„Volkswagen muss seinem eigenen Anspruch, grünster Autohersteller werden, gerecht werden. Das bedeutet, der Konzern muss zukünftig Autos verkaufen, die serienmäddig dem aktuellen Stand der Spritspartechnik entsprechen“, sagt Wolfgang Lohbeck, Autoexperte von Greenpeace Deutschland. Greenpeace erwartet von VW, dass das Massenmodell Golf in der nächsten Version ein echtes Drei-Liter-Auto wird.
Volkswagen darf schärfere europäische CO2-Grenzwerte nicht blockieren
Anlass für die Protestaktion ist die Bekanntgabe des VW-Konzerns, bis zum Jahr 2015 in seiner Flotte einen durchschnittlichen CO2-Ausstoss von unter 120 Gramm pro Kilometer zu erreichen. „Der angekündigte Abgaswert für das Jahr 2015 ist ein lange überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Aber Volkswagen muss sich jetzt vor allem zu seinen Emissionszielen für das Jahr 2020 äussern“, sagt Lohbeck.
Für das Jahr 2020 will die Europäische Union schärfere Klimaschutzauflagen für PKW festlegen, geplant sind 95 Gramm CO2/Kilometer. Bisher hat sich VW laut Greenpeace mit Lobbyarbeit auf EU-Ebene gegen strengere CO2-Grenzwerte gewehrt. Der Konzern soll eine Reduktion des EU-Flottendurchschnitts auf 80 Gramm CO2/Kilometer bis zu m Jahr 2020 und 60 Gramm CO2/Kilometer bis zum Jahr 2025 unterstützen.
Klimaschutz ohne Mehrkosten für Verbraucher
Volkswagen besitzt eine eigene Spritspartechnik (BlueMotion-Technologies), verkauft diese bisher jedoch nur gegen Aufpreis. Greenpeace-Experte Lohbeck sagt: „Gerade umweltbewusste Käufer kleinerer Autos wie dem Golf, Polo oder Up schreckt der saftige Aufpreis von 400 Euro ab.“ Bei den Diesel-Modellen beträgt der Blue-Motion-Aufschlag sogar 1.000 Euro. Greenpeace fordert einen serienmässigen Einsatz der Spritspartechnik.
Als grösster europäischer Autobauer verantwortete Volkswagen den grössten CO2-Fußabdruck seiner Branche, schreibt Greenpeace. Die Organisation fordert Volkswagen seit April 2011 mit einer Kampagne zu mehr Klimaverantwortung auf. (Greenpeace/mc)
