Greenpeace: Strahlendes Anti-AKW-Mahnmal auf dem Bundesplatz

Greenpeace: Strahlendes Anti-AKW-Mahnmal auf dem Bundesplatz

(Bild © Greenpeace / Nicolas Fojtu)

Zürich / Bern – Die Schweizerinnen und Schweizer sind keine Versuchskaninchen der Atomindustrie: Mit dieser Botschaft haben Greenpeace Schweiz und rund 30 atomkritische Organisationen heute in Bern eine von 41’355 Menschen unterzeichnete Petition eingereicht, die eine Laufzeitbeschränkung von 40 Jahren für alle Atomkraftwerke fordert. Auf dem Bundesplatz haben Aktivistinnen und Aktivisten am frühen Morgen ein gelbgrün leuchtendes Mahnmal aufgestellt, um Bundesrat und Parlament über die Gefahren der ältesten Reaktoren der Welt aufzuklären.

«Bei einer Atomkatastrophe wie in Fukushima hätten wir in der ganzen Schweiz und auch in den Nachbarländern düstere Jahrzehnte vor uns – in einem weiträumig verseuchten Mittelland und mit radioaktiv massiv belasteten Flüssen», sagt Greenpeace-Kampagnenleiter Kaspar Schuler. «Da die AKW-Betreiber, die Aufsichtsbehörde ENSI und der Bundesrat trotzdem am Experiment mit den uralten Atomreaktoren festhalten wollen, muss nun das Parlament das Zepter in die Hand nehmen und die Sorgen der Bevölkerung in der Debatte zur Energiewende ernst nehmen.»

Die kleinräumige und dichtbesiedelte Schweiz hat die ältesten Siede- und Druckwasserreaktoren der Welt, wie eine Greenpeace-Analyse zeigt. Im internationalen Durchschnitt sind die bestehenden AKW 28 Jahre alt, in der Schweiz 37. Dies obwohl Alterungsprozesse bekanntlich die Störanfälligkeit und Sicherheitsrisiken erhöhen – auch trotz Nachrüstungen. Eine Laufzeitbeschränkung von 40 Jahren wäre deshalb nichts anderes als ein Gebot der Vernunft.

Das Parlament steht in der Pflicht
Auch zahlreiche Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus der ganzen Schweiz unterstützen die Petition «40 Jahre sind genug». «Die uralten AKWs stammen aus der Zeit der Schwarzweiss-Fernseher. Sie können nicht ewig sicher betrieben werden», sagt Beat Jans, Nationalrat (SP / BS) und Präsident des Vereins «Nie Wieder Atomkraftwerke».

Laut Nationalrat Christian van Singer (G / VD) muss das Parlament einen verbindlichen Abschalttermin festlegen: «Die AKW in Mühleberg und Beznau sind eine Gefahr für die ganze Schweiz», ist der Vizepräsident der Allianz Atomausstieg überzeugt.

Für Nadine Masshardt, Co-Präsidentin des WWF im Kanton Bern, ist klar, dass die Bevölkerung mit dieser Petition ein starkes Zeichen setzt: «Wir sollten nicht länger an Uralt-Reaktoren rumbasteln, sondern endlich die Energiewende einläuten», sagt die Nationalrätin der SP.

Dass diese auch ohne Atomstrom möglich ist, zeigt deutlich die kürzlich veröffentlichte Greenpeace-Studie Energie (R)evolution. Ab Januar werden die Energiekommissionen weiter über die Energiestrategie 2050 beraten: Dann ist es endlich Zeit, dass die Altreaktoren abgeschaltet und somit Planungs- und Investitionssicherheit für die grüne Wirtschaft gewährleistet werden.

Auf www.greenpeace.ch finden Sie ein Hintergrundpapier mit 40 Gründen, weshalb es eine Laufzeitbeschränkung von 40 Jahren braucht. (Greenpeace/mc/ps)

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