Grimaldi & Partners: Aktien stehen vor einem guten Frühling
Silvano Grimaldi, Grimaldi & Partners AG, Zürich.
Zürich – Der SMI hat seit Mitte Dezember 700 Punkte auf ein neues Mehrjahreshoch von 8500 Punkten zugelegt. Nun korrigiert er. Anleger, die darauf gewartet haben, können sich für einen Einstieg noch zwei, drei Wochen Zeit lassen, klar anziehenden Kurse könnten ab Ende Februar Realität werden.
Von Silvano Grimaldi, Grimaldi & Partners
Der SMI ist gestiegen und gestiegen. Das stiess bis vor wenigen Tagen da und dort zunehmend auf Verärgerung. Denn viele Anleger haben den Einstieg in Aktien verpasst. Letzten Sommer korrigierte der Index überraschend stark und schnell auf ein Tief von 7250 Punkten. Ich bezeichnete damals den Taucher als Überreaktion auf das Ende der ultraexpansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed und prognostizierte deshalb einen Wiederanstieg des SMI über 8000 Punkte, weil im Herbst 2013 die fundamentalen Daten in den Vordergrund rückten.
Aktien bleiben grundsätzlich gesucht
«Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den USA wird dann zum Tragen kommen», so meine damalige Aussage. Seither hat der SMI über 5 Prozent zugelegt. Nun befinden sich die Schweizer Aktien in einer Korrektur, die noch bis Ende Februar andauern dürfte. Aktien bleiben grundsätzlich gesucht, besonders die Papiere grosser Unternehmen mit hoher Dividendenausschüttung. Die Grundstimmung bleibe bullish, auch wenn sich die Korrektur noch unter 8000 SMI Punkte vorsetzen dürfte. Das entspricht einem Korrekturpotential von 5 bis 10 Prozent. Dann folgt die erwartete Einstiegschance. Wie bereits Mitte Dezember dürfte eine solche Korrektur zum Sprungbrett werden. Rasch runter aber aufgrund der schnell einsetzenden Nachfrage dann auch schnell wieder nach oben. Ich erwarte deshalb, dass die Schweizer Aktien ab Februar mindestens bis Mai, wohl aber bis Juni steigen werden, allerdings nicht mehr mit dem gleichen Tempo wie im vergangenen Jahr. Es fehlt aber weiterhin an Alternativen zu Aktien bei sich gleichzeitig verbessernden Fundamentaldaten. Das sind die Treiber für höhere Kurse. So sieht der Internationale Währungsfonds (IMF) für dieses Jahr ein Wachstum von fast 4 Prozent für die Weltwirtschaft. Dabei sind es vor allem die Industriestaaten die positiv auffallen. Die Euro-Zone soll dabei die Rezession hinter sich lassen. Dennoch wird laut Prognose der Preisauftrieb mit einer Teuerung in den Industrieländern von 1,4 bis 1,8 Prozent gering bleiben.
Dollar dürfte gestärkt werden
Davon dürfte auch der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken profitiere. Nachdem er sich bei der 90 Rappen-Marke stabilisiert hat, sollte der Dollar weiter an Stärke gewinnen. Ein Anstieg auf 96 bis 98 Rappen bis Ende 2014 ist möglich. Auch die Charttechnik spricht für einen stärkeren Dollar. Positiv eingestellt bin ich auch gegenüber dem japanischen Aktienmarkt. Die mit tiefen Zinsen geschaffene Liquidität dürfte weiter in Aktienfonds fliessen und für steigende Kurse sorgen. Das billige Geld führt in Japan zu einem Aufschwung. Der durch die tiefen Zinsen abgeschwächte Yen begünstigt die Exportindustrie. Aktuell treibt der Yen die Börse an. Natürlich führt diese Politik mittelfristig, gleich wie in den USA, zu erheblichen Inflationsrisiken. Aber das wird erst 2015 und später ein Thema.