Weil es in Grönland ungewöhnlich warm ist, schmelzen dort Polarforschern zufolge jeden Tag acht Milliarden Tonnen Eis – das würde reichen, um ganz Florida fünf Zentimeter unter Wasser zu setzen.
Angesichts aussergewöhnlich hoher Temperaturen schmilzt der grönländische Eisschild nach Angaben dänischer Wissenschaftler derzeit »massiv« ab.
Seit Mittwoch schmölzen täglich rund acht Milliarden Tonnen Eis, hiess es am Samstag auf der Webseite «Polar Portal», auf der mehrere dänische Forschungseinrichtungen über ihre Arbeit berichten. Das sei das Doppelte des üblichen Wertes im Sommer. Im Norden Grönlands herrschen nach Angaben der dänischen Wetterbehörde DMI derzeit Temperaturen von mehr als 20 Grad Celsius, mehr als doppelt so viel wie durchschnittlich im Sommer.
Am kleinen Flughafen Nerlerit Inaat im Nordosten Grönlands waren am Donnerstag 23,4 Grad Celsius gemessen worden, die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. An diesem Tag sei so viel Eis geschmolzen, dass damit der gesamte US-Bundesstaat Florida fünf Zentimeter hoch unter Wasser gestanden hätte, erklärten die Wissenschaftler.
Im Sommer 2019 war in Grönland eine Rekord-Schmelze registriert worden. Dieser Wert sei in diesem Jahr noch nicht eingestellt worden, aber es sei nun ein deutlich grösseres Gebiet betroffen, hiess es auf der Seite.