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Zürich – Die Häuser der Überbauung Frohburg in Zürich-Oerlikon sind über sechzig Jahre alt und müssen ersetzt werden. Helvetia Versicherungen plant deshalb eine Neuüberbauung auf dem rund 39’000m2 grossen Areal. Diese soll die Qualitäten der Gartensiedlung bewahren, aber gleichzeitig doppelt so viel Wohnraum wie bis anhin schaffen. Die Planung für die Neuüberbauung beginnt jetzt mit einer öffentlich ausgeschriebenen Präqualifikation. Baubeginn ist frühestens im Frühling 2019.
Die Überbauung Frohburg in Zürich-Oerlikon ist ein wichtiger Zeitzeuge der Gartenstadtplanung, wie sie der Zürcher Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner in den 1940er-Jahren für Schwamendingen und Umgebung vorgesehen hatte. Grosszügige, verbindende Grünräume und viele Bäume prägen die Siedlung. Sie sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gartenstadt das naturnahe Leben mitten in der Stadt ermöglichen.
Die Häuser der Siedlung Frohburg sind heute über sechzig Jahre alt. Die Wohnungen entsprechen nicht mehr heutigen Standards, vor allem im Hinblick auf die Wärmedämmung, den Energieverbrauch, den Lärmschutz sowie die Wohnflächen und Grundrisse. Helvetia Versicherungen plant deshalb eine neue Überbauung auf dem Areal.
Erhalt der Gartenstadt trotz Verdichtung
Angesichts der Grösse des Areals biete die Neuüberbauung die Chance, einen Beitrag zur Linderung der Wohnungsknappheit in der Stadt Zürich zu leisten, heisst es in einer Medienmitteilung. Geplant ist deshalb eine markante Erhöhung der Anzahl Wohnungen, von heute 307 auf rund 700 Wohnungen. Trotz dieser Verdichtung soll der Charakter der als Gartensiedlung erstellten Überbauung erhalten bleiben. Prägendes Merkmal des Areals soll auch in Zukunft ein grosszügiger, grüner Aussenraum sein.
Anhand einer Testplanung mit drei Planungsteams wurden mögliche städtebauliche Ansätze geprüft. Das Bebauungskonzept sieht nun vor, die Murwiesenstrasse mit sechs- bis siebenstöckigen Neubauten zu säumen. Indem diese winkelförmig in die Grünräume gesetzt werden, entstehen grosszügige Aussenräume, welche die Siedlung als Terrassenhöfe zur Stadt oder zum angrenzenden Wald prägen werden. Der alte Baumbestand wird dabei in die Planung miteinbezogen.
Wohnraum für verschiedene Bedürfnisse
Neben dem Erhalt der grosszügigen Grünräume und der baulichen Verdichtung sollen die Neubauten unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Aspekten nachhaltig entwickelt werden. Im nördlichen Teil des Areals soll Wohnraum zu erschwinglichen Mietpreisen entstehen. In unmittelbarer Nähe zum Campus Irchel ist ein Wohnblock für Studierende vorgesehen. Gegen den Zürichbergwald hin sind Wohnungen im mittleren Preissegment geplant. Zur Minimierung des Ressourcen- und Energiebedarfs wird die Erfüllung des Standards Minergie-P-ECO vorausgesetzt.
Die Murwiesenstrasse soll neu als zentraler Siedlungsraum fungieren. Sie endet in einem Quartierplatz, an welchem ein Quartierladen mit Café, ein Gemeinschaftsraum und ein städtischer Doppelkindergarten zur Belebung des Quartiers beitragen werden.
Planungsbeginn
Momentan läuft die öffentlich ausgeschriebene Präqualifikation für den Studienauftrag, der im August 2016 startet. Aus allen Bewerbungen werden acht bis zehn Planerteams, bestehend aus mindestens zwei Architekturbüros und einem Landschaftsarchitekten, ausgewählt. Diese werden bis Ende Januar 2017 Vorschläge für eine neue «Gartensiedlung Frohburg» erarbeiten. Das Siegerprojekt wird voraussichtlich Anfang 2017 gekürt und anschliessend im Detail ausgearbeitet. Ein Baustart erfolgt frühestens im Frühling 2019, wobei die Neubauten in mehreren Etappen erstellt werden sollen. (mc/pg)