Basel – Wie viele Mitbewerber musste auch die Firma Hiag Immobilien im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang hinnehmen. Grund dafür sind zinsbedingte Abwertungen auf den Bestandesliegenschaften. Operativ lief es für den Basler Arealentwickler hingegen gut. Für die Zukunft zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich.
Der Konzerngewinn (inklusive Neubewertungen) sank gegenüber dem Vorjahr um 52,7 Prozent auf 47,0 Millionen Franken, wie die Immobiliengesellschaft am Montag mitteilte. Der Verkauf von nicht strategiekonformen Liegenschaften und Stockwerkeigentum trug laut Hiag mit 23,4 Millionen Franken massgeblich zum Ergebnis bei. Der Reingewinn ( exkl. NB) lag mit 48,6 Millionen Franken um mehr als einen Viertel über dem Vorjahr.
Die Neubewertung der Immobilienanlagen führte zu einer Abwertung von insgesamt 1,9 Millionen Franken oder 0,1 Prozent des Gesamtportfolios. Diese wurde jedoch durch die Fortschritte im Entwicklungsportfolio kompensiert. Im Vorjahr war noch eine Aufwertung von 64,3 Millionen Franken zu verzeichnen.
Der Liegenschaftsertrag stieg um 3,9 Prozent auf 70,3 Millionen. Dazu beigetragen haben laut Hiag die Reduktion der Leerstandsquote von 6,4 auf 4,0 Prozent sowie erfolgreiche Projektabschlüsse im Vorjahr und damit verbundene Neuvermietungen. Zudem seien die Indexanpassungen bei den Geschäftsmieten und die Umsetzung des hypothekarischen Referenzzinssatzes bei den Wohnungsmieten konsequent umgesetzt worden, was zu Mehreinnahmen geführt habe.
Höhere Ausschüttung
Die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten. Vom guten Ergebnis sollen auch die Aktionäre profitieren. Hiag will die Dividende auf 3,10 Franken von bisher 2,90 Franken erhöhen. Zudem sollen 75 Prozent der Ausschüttung aus den Kapitalreserven erfolgen, was für Privatpersonen mit Steuerdomizil in der Schweiz steuerlich privilegiert ist.
2024 gut gestartet
Was das laufende Geschäft anbelangt, so sei Hiag erfolgreich ins 2024 gestartet, hiess es weiter. Die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Nachfrage nach den angebotenen Flächen seien erfreulich und die Entwicklungsprojekte kämen planmässig voran. Das Unternehmen rechnet mit einer anhaltend guten Nachfrage nach Mietflächen an zentralen und nutzungsspezifisch gut erschlossenen Lagen.
Per Ende Geschäftsjahr 2024 rechnet Hiag mit einer Steigerung des Liegenschaftsertrags um rund 6 Prozent und einer weiteren Reduktion der Leerstandsquote. Aufgrund der im Mai 2024 zu refinanzierenden Niedrigzinsanleihe rechnet Hiag jedoch mit einem leichten Anstieg des durchschnittlichen Fremdfinanzierungssatzes. Die Fertigstellung zahlreicher Projekte sollte es der Hiag ermöglichen, die Mieterträge mittelfristig deutlich zu steigern. (awp/mc/ps)