Hohe Arbeitszufriedenheit und Zuversicht in der Schweiz – aber…

Hohe Arbeitszufriedenheit und Zuversicht in der Schweiz – aber…
(Unsplash)

Zürich – Das erstmals veröffentlichte Global Talent Barometer der ManpowerGroup zeigt, dass Mitarbeitende in der Schweiz ihre Work-Life-Balance, ihre Arbeitsplatzsicherheit sowie ihre Qualifikation für ihren Job positiv einschätzen. Täglicher hoher Stress und begrenzte Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung stellen jedoch ein Problem dar. Arbeitgeber sollten sich nicht zurücklehnen, denn es gibt Potenzial, um Talente anzuziehen und zu halten.

Die ManpowerGroup hat ihr erstes Global Talent Barometer vorgestellt, einen umfassenden Bericht, der Einblicke in die Stimmung der Mitarbeitenden in 16 Ländern – darunter auch die Schweiz – bietet. Die zentrale Kennzahl des Berichts ist der Talent Barometer Score, der anhand von drei Indexen berechnet wird: Wohlbefinden, Arbeitszufriedenheit und Zuversicht. Diese Kennzahlen bieten Einblicke in die Perspektive der Mitarbeitenden und vermitteln Arbeitgebern das Wissen, das sie benötigen, um die Arbeitsplatzsituation und ihre Talentmanagement-Strategien zu überprüfen.

Im Vergleich ist die Schweiz nur Durchschnitt
Mit einem Talentbarometer-Wert von 67% liegt die Schweiz über dem weltweiten Durchschnitt von 64%. Dieses positive Ergebnis relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die Schweiz von den 16 Ländern, die an der Studie teilgenommen haben, nur auf Platz 9 liegt.

«Die Beziehung zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebern steht an einem Scheideweg», sagt Eric Jeannerod, Managing Director der ManpowerGroup in der Schweiz. «Es ist zwar ermutigend zu sehen, dass 80 % der Arbeitnehmenden Sinn in ihrer Rolle finden. Aber die Tatsache, dass mehr als ein Drittel einen Jobwechsel in Betracht zieht, sollte als Weckruf für Arbeitgeber zu verstehen sein. Unternehmen, die wesentliche Lücken schliessen, werden nicht nur Top-Talente halten, sondern auch Innovationen vorantreiben und sich einen Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend dynamischen und globalen Markt bewahren.»

Der Schweizer Wohlbefinden-Index entspricht mit 64% dem weltweiten Durchschnitt, was darauf hindeutet, dass die Mehrheit der Schweizer Arbeitnehmenden eine positive Work-Life-Balance geniesst und sich mit den Werten ihrer Arbeitgeber verbunden fühlt. Eine Herausforderung ist jedoch der erhöhte tägliche Stresspegel, von dem die Schweizer Arbeitnehmenden berichten. Mit 46% der Mitarbeitenden, die sich täglich hohem Stress ausgesetzt fühlen, gehört die Schweiz zu den Ländern mit dem höchsten Stresslevel, nur übertroffen von den Niederlanden und Dänemark.

In Bezug auf die Zufriedenheit im Job liegen die Schweizer Arbeitnehmenden leicht über dem weltweiten Durchschnitt: 64% äussern sich zufrieden mit ihrer Rolle (63% weltweit). Diese Zufriedenheitsrate deutet darauf hin, dass sich viele Mitarbeitende in der Schweiz in ihrer Position sicher fühlen, was zur allgemeinen Arbeitsplatzstabilität und einer positiven Stimmung am Arbeitsplatz beiträgt.

Was den Zuversichtsindex betrifft, so resultiert für die Schweizer Arbeitnehmenden mit einem Wert von 74% ein ähnliches Niveau wie beim globalen Durchschnitt. Eine deutliche Mehrheit in der Schweiz (91%) ist von ihren Fähigkeiten überzeugt und gibt an, dass sie über ausreichend Zugang zu den für ihre Aufgaben erforderlichen Technologien verfügen. 79 % geben an, dass sie über die notwendigen Werkzeuge verfügen, um effektiv zu arbeiten.

Beschränkte Aufstiegsmöglichkeiten
Nichtsdestotrotz sind die Aufstiegsmöglichkeiten für viele nach wie vor ein Anliegen, da nur 51% der Schweizer Arbeitnehmenden der Meinung sind, dass sie in ihrem Unternehmen genügend Aufstiegsmöglichkeiten haben. Dies zeigt einen Verbesserungspotenzial bei der Unterstützung der Karriereentwicklung auf.

«Die heutige Belegschaft ist nicht nur auf der Suche nach einem Job. Sie sucht ein Umfeld, das ihre Individualität schätzt und ihr Wachstum fördert», sagt Eric Jeannerod. » Angesichts der Komplexität des modernen Arbeitsplatzes ist es für Arbeitgeber unerlässlich, dem ganzheitlichen Wohlbefinden der Mitarbeitenden und der Karriereentwicklung Priorität einzuräumen. Auf diese Weise können Arbeitgeber eine Kultur des Engagements und der Innovation schaffen, die nicht nur Talente anzieht, sondern auch Loyalität und Erfolg fördert.» (pd/mc/pg)

Die Umfrageergebnisse stammen von 12.062 Beschäftigten in 16 Ländern zwischen dem 15. April und dem 10. Mai 2024. Alle Daten wurden auf die Verteilung der Beschäftigten nach Geschlecht, Alter und Region gewichtet, wobei alle Länder die gleiche Gewichtung erhielten.

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