Zürich – Die von den Folgen des Coronavirus betroffenen Schweizer Unternehmen können seit Donnerstagmorgen die Anträge auf Liquiditätshilfen bei den Banken einreichen. Laut ersten Angaben von Banken ist die Nachfrage hoch.
So sind bis zum Mittag bei der Grossbank UBS bereits rund 6’000 Anfragen aus der ganzen Schweiz eingegangen, wie es in einer Mitteilung der Bank heisst. Kleinere Unternehmen seien vor allem auf Suche nach Sicherstellung der Kosten- und Lohndeckung. Die ersten UBS Kunden hätten den angefragten Betrag aus der Covid-19 Fazilität 1 bereits kurz nach dem offiziellen Start auf ihrem Konto gutgeschrieben erhalten.
Die Bank baue nach dem erfolgreichen Start die Kapazitäten weiter aus und setze alles daran, den Kunden die Überbrückungsfinanzierungen so schnell wie möglich bereitzustellen, heisst es weiter. Die Berater des Bereichs Geschäftskunden würden dabei von bis zu 300 Mitarbeitenden der UBS Schweiz unterstützt.
Telefone und Mail-Server laufen heiss
«Bei der ZKB gingen am Morgen zwischen 8 und 10 Uhr bereits rund 600 Anträge ein», hatte zuvor Jürg Bühlmann, Leiter Firmenkunden gegenüber AWP gesagt. Zu Beginn sei damit zu rechnen, dass die Bearbeitung länger dauern werde als die angestrebte Halbstundenfrist. Dies werde sich in den nächsten Tagen einpendeln.
«Bei uns laufen die Telefone und Mail-Server heiss», sagte auch Jürg Hunkeler von der Bank Linth auf Anfrage. Die ersten Gelder aus den Krediten seien bereits am Morgen ausgezahlt worden. Neben den COVID-19-Krediten würden viele Unternehmens-Kunden auch um einen Aufschub bei den Amortisationen nachfragen.
Formulare im Internet
Seit dem Donnerstagmorgen sind die entsprechenden Formulare, um an die Hilfen vom Bund zu gelangen, im Internet abrufbar. Um einen sogenannten «COVID-19-Kredit» bis maximal 500’000 Franken zu erhalten müssen die Unternehmen die Formulare ausfüllen und unterschrieben bei der Bank einreichen.
Die Kredithöhe beträgt bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes. Ab einer Darlehenssumme von 500’000 Franken bis 20 Millionen Franken muss dagegen ein «COVID-19-Kredit Plus» beantragt werden. Diese werden zu 85 Prozent vom Bund abgesichert, die kreditgebende Bank beteiligt sich mit 15 Prozent.
Die Liste der teilnehmenden Banken umfasst aktuell 104 Institute. Darunter befinden sich etwa neben CS, UBS, Raiffeisen, Postfinance und den Kantonalbanken auch eine Reihe von regionalen Spar- und Leihkassen. Auch die Schweitzer Tochtergesellschaften von Commerzbank, Société Générale oder CIC nehmen teil.
Die Formulare für Unternehmen und Banken sind unter der Internetseite https://covid19.easygov.swiss/ abrufbar. (awp/mc/ps)