Hongkong hat neu die teuersten Arbeitsplätze
Zürich – Hongkong hat dieses Jahr Londons West End als teuerster Bürostandort weltweit abgelöst: Im Studienbericht «Office Space Across The World» von Cushman & Wakefield werden 215 Arbeitsmärkte in 58 Ländern dieser Welt detailliert analysiert. Die Studie greift auf zahlreiche Eigentümerdaten zurück und bewertet weltweit die Arbeitsplatz-Kosten und die Arbeitsplatz-Dichte für neue wie auch für modernisierte Büroräume.
Eine hohe Nachfrage bei geringer Verfügbarkeit hat dazu geführt, dass Büroraum heute in Hongkong im weltweiten Vergleich am teuersten ist. Durchschnittlich 27’432 Dollar betragen dort die jährlichen Kosten für einen Arbeitsplatz, in London sind es 22’665 Dollar (Platz 2) und in Tokio 18’111 Dollar (Platz 3). Die teuersten Schweizer Städte sind Genf mit durchschnittlichen Kosten von 13’424 Dollar pro Jahr (Platz 8), gefolgt von Zürich mit 9’641 Dollar (Platz 18) und Lausanne mit 7’704 Dollar (Platz 33).
Neue Tech-Hubs entstehen
«Hongkong und London sind zwar mit Abstand die teuersten Büromärkte, im digitalen Zeitalter beginnen sich jedoch neue Zentren zu bilden: Neben den etablierten globalen Mitbewerbern steigen die Kosten in Städten wie Stockholm, Austin oder Seoul – im industriellen Zeitalter wäre das in diesem Ausmasse undenkbar gewesen. Doch nun bilden sich neue Tech-Hubs», sagt Sophy Moffat, die Autorin des Studienberichtes.
Im global hart umkämpften Markt mit seinen hohen Preisen sei es eine grosse Herausforderung, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen – und gleichzeitig ein Muss: «Es gibt kritische Punkte, an denen die Arbeitsplatz-Dichte zu hoch wird oder die gemeinschaftliche Nutzflächen zu knapp bemessen sind.» Beides könne die Arbeitseffizienz und -leistung der Mitarbeitenden negativ beeinflussen. «Attraktive Arbeitsplätze sind essentiell, um Top-Arbeitskräfte anzuziehen und halten zu können.»
Die Studie prognostiziert, dass sich die Arbeitsplatzkosten langfristig wieder einpendeln werden. Dies, weil erwartet wird, dass sich Unternehmen wie auch qualifizierte Arbeitskräfte zunehmend an Schwellenländern orientieren: Bis 2025 sollen mehr als 45 Prozent der 500 weltweit umsatzstärksten Unternehmen aus Schwellenländern stammen – verglichen mit lediglich fünf Prozent im Jahr 1990. (SPG/mc/pg)