Zernez – Die International Union for Conservation of Nature (IUCN), der Schweizerische Nationalpark (SNP), die Non-Profit-Organisation Porini Foundation und Technologiepartner Huawei Schweiz gehen eine einzigartige Partnerschaft ein, um die Effizienz des Naturschutzes im Schweizerischen Nationalpark durch den Einsatz modernster Technologielösungen zu steigern.
Die IUCN und Huawei haben gemeinsam unter dem Dach der TECH4ALL-Initiative von Huawei eine globale Tech4Nature-Partnerschaft ins Leben gerufen. Tech4Nature zielt darauf ab, Wissen, Technologie und Ressourcen für Schutzgebiete auf der ganzen Welt bereitzustellen, damit die Natur effektiver und wirkungsvoller geschützt werden kann. Im Rahmen von Tech4Nature werden in definierten Referenzgebieten in fünf verschiedenen Ländern neue und massgeschneiderte digitale Technologien dahingehend erprobt, wie sie die Wirkung von Naturschutz steigern können.
Im Ergebnis wird der Erfolg von Naturschutz in 300 Schutzgebieten weltweit anhand des «IUCN Green List Standards» gemessen und bewertet werden können. Dieser Standard dient als Leitfaden für den angemessenen Einsatz von Technologien zur Unterstützung des Naturschutzes in einer wachsenden globalen Partnerschaft.
Der Schweizerische Nationalpark wurde für dieses Programm als erstes Flagship der Kategorie «Alpine Site» ausgewählt. Der im Kanton Graubünden gelegene Park ist als strenges Naturschutzgebiet (IUCN-Kategorie Ia) ausgewiesen und bildet einen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Engiadina Val Müstair. Der Nationalpark wurde 1914 gegründet und ist das erste Gebiet in der Schweiz, das den Status der Grünen Liste der IUCN erhalten hat. Dies in Anerkennung für ein effizientes Management und eine ausbalancierte Verwaltung sowie eine hervorragende Bilanz im Naturschutz und in der Erforschung der Alpenregion.
«Das Tech4Nature-Projekt demonstriert das grosse Potenzial der Grünen Liste der IUCN für globale Partnerschaften, und das Vorzeigeprojekt in der Schweiz ist ein inspirierendes Beispiel dafür. Als Teil der IUCN ‘Green List Community’ und ausgezeichnet mit dem IUCN ‘Green-List’-Status für seine Effektivität kann der Schweizerische Nationalpark die innovative Partnerschaft zwischen Naturschutz und Technologie zum Nutzen der natürlichen Ressourcen voranbringen, sagt Trevor Sandwith, Direktor des «Global Protected and Conserved Areas Programme» der IUCN.
Im Rahmen der Partnerschaft in der Schweiz werden zwei Technologieströme entwickelt und im Nationalpark pilotiert:
Nutzung von Technologie zur Gewinnung von Erkenntnissen über Schutz und Wirkung
Der erste Arbeitsbereich wird sich damit beschäftigen, wie die Analyse der 1,5 Millionen Kamerafallenbilder des Parks mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisiert werden kann – was derzeit noch manuell durchgeführt wird. Dadurch sollen die Bilder schneller und detaillierter ausgewertet werden können, so dass die Wildtiere besser überwacht und die Übermittlung der wissenschaftlichen Daten für das Management des Parks beschleunigt werden kann.
«Mit dem Einsatz moderner Technologien kann der Schweizerische Nationalpark seine Aufgaben im Naturschutz, in der Forschung und in der Öffentlichkeitsarbeit effizienter erfüllen», sagt Ruedi Haller, Direktor des SNP. «Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern zur Entwicklung dieser Technologien beizutragen und dieses Know-how später auch anderen Schutzgebieten zugänglich zu machen.»
Aufbau eines digitalen Marktplatzes für CO2-Zertifikate als klimapositiver Beitrag des Parks
Der zweite Arbeitsbereich wird digitale Werkzeuge zur Messung, Verifizierung und Bewertung der Klimaschutzbeiträge des Schutzgebietes erforschen. Das Ziel ist es, Zertifikate für jede Tonne CO2 bereitzustellen, die durch die Bemühungen des Parks und gestützt durch die «IUCN Green List»-Akkreditierung kompensiert wird. Die Lösung wird zunächst im Schweizerischen Nationalpark entwickelt und getestet, mit dem langfristigen Ziel, sie weltweit auszurollen. In Übereinstimmung mit dem Green List Standard der IUCN wird die Porini Foundation eine digitale Validierung für Marktplatztransaktionen dieser Zertifikate entwickeln.
Es wird immer deutlicher, dass weder der Verlust der biologischen Vielfalt noch die Krise des Klimawandels erfolgreich bewältigt werden können, wenn nicht beide Herausforderungen gemeinsam angegangen werden. Indem diese Zertifikate Investitionen sowohl in die biologische Vielfalt als auch in positive Klimamassnahmen ermöglichen, können Investoren einen wirkungsvolleren und umfassenderen Beitrag leisten und gleichzeitig für die weitere Optimierung in diesen Bereichen besorgt sein.
In diesem Projekt spielt der Schweizerische Nationalpark sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene eine wichtige Rolle. Erstens werden die Erfahrungen und das Wissen, die in diesem Projekt gewonnen werden, mit anderen an Tech4Nature beteiligten Gebieten geteilt und dort nach Möglichkeit repliziert. Zweitens wird der Nationalpark durch seine führende Rolle weitere Gebiete in der Schweiz dazu ermutigen, dem «IUCN Green List»-Programm unter Unterstützung der Porini Foundation beizutreten.
«Wir sind sehr stolz darauf, Lösungen im Einklang mit dem ‘IUCN Green List Standard’ zu ermöglichen und den Schweizerischen Nationalpark bei der Bewerbung für die ‘IUCN Green List’ begleitet zu haben. Dies entspricht unserer Vision: Menschen zusammenzubringen und den Naturschutz zu fördern», so Roman Eyholzer, CEO der Porini Foundation.
Zur Feier dieser einzigartigen Partnerschaft in der Schweiz unterzeichneten die vier Partner ein Memorandum of Understanding (MOU), in dem sie sich zur Tech4Nature-Vision bekennen, und gaben den offiziellen Startschuss mit einer Zeremonie in den Verwaltungsräumen des Parks auf Schloss Planta-Wildenberg in Zernez.
«Wir bei Huawei Schweiz sind enorm stolz, dass der Schweizerische Nationalpark in unserem wunderschönen Gastland für dieses zukunftsweisende Projekt gewählt wurde. Die Schweiz und Huawei verbindet der gemeinsame Wert, Verantwortung für künftige Generationen zu übernehmen und unseren Planeten für sie zu schützen. Huawei hat mit ihrer TECH4ALL-Initiative ein Programm initiiert, das uns eine moralische Leitlinie setzt, wie wir mit der Gesellschaft und mit unserer Umwelt umgehen wollen. Unsere Innovationskraft und unsere Technologieführerschaft verpflichten uns dazu, diese Technologien im besten Sinne für alle Menschen nutzbar zu machen», so Lihua Pu, Vice Director Public Affairs & Corporate Communications bei Huawei Technologies Schweiz. (Huawei/mc/ps)