Zürich – Die Schweizer Hypotheken-Refinanzierer stehen offenbar treu zu ihrer Hausbank. Denn 85% der Schweizer Hypothekarkunden würden ihren Immobilien-Kredit bei der Hausbank erneuern. Dadurch würden sie den Banken 1,5 bis 2,0 Mrd CHF pro Jahr schenken, heisst es in einer am Montag veröffentlichten Studie des Hypo- und Vorsorgeberaters Moneypark.
Das Schweizer Hypotheken-Volumen ist gemäss der Studie in den vergangenen Jahren stark gewachsen und beträgt derzeit 900 Mrd CHF. Da diese Kredite selten ganz abbezahlt werden, dürften 2016 auslaufende Hypotheken im Wert von rund 100 Mrd erneuert werden, schreibt Moneypark. In 85% dieser sogenannten Refinanzierungs-Fälle komme die Hausbank zum Zug, wie eine im Auftrag von Moneypark von GFK unter 1’015 Deutsch- und Westschweizern durchgeführte Umfrage zeige.
Grosse Unterschiede bei Zinsen
Zwei Drittel der Kunden, die ihrer Hypothekar-Bank bei der Refinanzierung treu bleiben, würden dabei keine einzige Konkurrenz-Offerte einholen (insgesamt versäumen dies knapp 57%), heisst es weiter. Dies sei bedenklich, da die Unterschiede zwischen den Zinsen im Markt gross seien: Zwischen den Richtzinsen der «Big Four» (UBS, Raiffeisen, CS und ZKB, die zusammen mehr als die Hälfte des Markts abdecken) und den günstigsten Anbietern liegen aktuell über alle Laufzeiten gerechnet durchschnittlich 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte, schreibt Moneypark.
«Des Pudels Kern ist, dass Schweizer Refinanzierungs-Kunden dem Irrglauben unterliegen, Banktreue würde sich lohnen und dass sie häufig auch die vorgebliche Mühe scheuen, um mehrere Vergleichsofferten einzuholen», sagt Stefan Heitmann, CEO und Gründer von Moneypark. Dabei sei der Wechsel der Hypothek ähnlich simpel wie z.B. bei der Krankenkasse. (awp/mc/ps)