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Zürich – Die Hypozins-Kurve entfernt sich weiter von ihrem historischen Tiefstand Anfang Jahr. Im zweiten Quartal dieses Jahres sind die Zinsen für langfristige Laufzeiten weiter leicht gestiegen. Erstmals seit Herbst 2014 wurden sie wieder zu 2,0 Prozent verzinst. Dies zeigt das aktuelle Hypotheken-Barometer von comparis.ch.
Ein Blick auf das aktuelle Hypotheken-Barometer zeigt im Einzelnen: Die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken stiegen im Laufe des zweiten Quartals von 1,9 auf 2,0 Prozent. «Gut verhandelt und bei guter Bonität lassen sich zehnjährige Festhypotheken aber nach wie vor zu Zinssätzen um 1,5 Prozent abschliessen», wird der Banken-Experte des Internet-Vergleichsdienstes, Marc Parmentier, zitiert. Für viele Eigenheimkäufer sowie Hauseigentümer, welche aktuell ihre Hypothek erneuern, bleiben die Bedingungen somit günstig. Die Richtzinsen für fünfjährige Festhypotheken lagen Ende des Quartals wie Ende letzten Quartals bei 1,3 Prozent. Die einjährigen Laufzeiten hielten sich bei 1,2 Prozent.
Trendwende bei Nachfrage
Auf Seiten der Nachfrage zeigte sich somit nicht unerwartet eine Trendwende. Bei den Festhypotheken ging die Nachfrage nach langfristigen Laufzeiten deutlich zurück, und zwar von 92 Prozent im ersten Quartal, auf nunmehr 81 Prozent im zweiten Quartal. Im gleichen Zeitraum legte die Nachfrage nach mittleren Laufzeiten von 7 auf knapp 16 Prozent zu, die nach kurzen Laufzeiten von 0,5 auf 3 Prozent.
Politisch und regulatorisch blieb es in den vergangenen Monaten ruhig auf dem Hypothekarmarkt. Es gab keine Entscheide seitens der Zentralbanken, keine neuen Massnahmen zur Regulierung. Gebannt blicken die Akteure auf die Entwicklung in Griechenland. «Ein Ausstieg des südeuropäischen Landes aus dem Euro, der sogenannte Grexit, dürfte ebenfalls nicht spurlos am Hypothekarmarkt vorbeigehen», so Parmentier. Trotz der volatilen Entwicklungen der letzten Juni-Tage konnten aber noch keine markanten Ausschläge beobachtet werden. Die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklungen in der Eurozone und deren Auswirkungen auf den Franken wurden offensichtlich im Finanzmarkt schon vorgängig berücksichtigt. (comparis.ch/mc/pg)