Immobilienblasen-Index steigt auch im dritten Quartal leicht an
Zürich – Das Risiko für eine Blase am Schweizer Eigenheimmarkt bleibt gemäss dem UBS-Immobilienblasenindex hoch. Darauf deutet gemäss den Experten der Grossbank vor allem der Anstieg der realen Eigenheimpreise hin. Zudem begünstigt das Auseinanderdriften der Eigenheimpreise von den Mieten die Zunahme von Ungleichgewichten.
Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stieg im 3. Quartal 2022 nur leicht auf 1,53 Punkte, schreibt die Bank in einer Mitteilung vom Mittwoch. Dabei wurde der Vorquartalswert allerdings auf 1,50 Punkte nach unten revidiert. Der Eigenheimmarkt bleibt damit im überbewerteten Bereich.
Eigenheimpreise steigen weiter
Die Eigenheimpreise hätten sich im 3. Quartal 2022 von den gestiegenen Hypothekarzinsen nicht bremsen lassen und seien im Vergleich zum Vorquartal um weitere 1,4 Prozent gestiegen, schreibt die Bank weiter. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Eigenheimen widerspiegelte sich auch in einem höheren Volumen ausstehender Hypotheken. Diese nahmen gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent zu.
Gleichzeitig verzeichneten die Angebotsmieten das dritte Quartal infolge einen Anstieg und liegen nun um 1,1 Prozent höher als im Vorjahr. Derweil dürften die Einkommen pro Haushalt ihrerseits um rund 1,8 Prozent zugenommen haben.
Klare Überwertung
Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht damit aber weiterhin signifikant tiefer als während der Immobilienblase anfangs der 1990er-Jahre, hält die Bank fest. Allerdings sei der Indexwert seit Mitte 2020 deutlich gestiegen und suggeriere aktuell eine klare Überbewertung des hiesigen Eigenheimmarkts.
Da die Finanzierungskosten aufgrund höherer Hypothekarzinsen gestiegen sind, seien Neuinvestitionen in Buy-to-let unattraktiv geworden und hätten den bisherigen Kostenvorteil von Eigenheimen gegenüber Mietwohnungen ins Gegenteil verkehrt. «Das dämpft die Nachfrage nach Eigenheimen», schreiben die Ökonomen.
Im nächsten Jahr dürfte eine schwächere Wirtschaftsentwicklung den Anstieg der Haushaltseinkommen bremsen. Dennoch sei in den nächsten zwölf Monaten eine Preiskorrektur aufgrund des geringen Angebots auf dem Eigenheimmarkt unwahrscheinlich. (awp/mc/pg)