Basel – Auch Hiag Immobilien hat im ersten Halbjahr 2020 unter der Corona-Krise gelitten. Die Immobiliengesellschaft kehrte aber operativ wieder in die Gewinnzone zurück.
Dem Immobilienunternehmen machten in der Berichtsperiode noch Altlasten zu schaffen. So sind Folgekosten aus dem Konkurs des Grossmieters Rohner AG angefallen sowie Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem gescheiterten IT-Projekt der Tochter Hiag Data. Das machte insgesamt 6,2 Millionen Franken aus, teilte Hiag am Montag mit.
Mieteinbussen kompensiert
Operativ lief es Hiag gut. Das erste Halbjahr 2020 schloss der Basler Arealentwickler mit einem Konzerngewinn von 22,1 Millionen Franken ab, nach einem Minus von 43,4 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Liegenschaftsertrag belief sich auf 29,5 Millionen und lag damit praktisch auf Vorjahreshöhe.
Die Erträge aus einer im zweiten Halbjahr 2019 in Zürich erworbenen Immobilie sowie aus fertiggestellten Entwicklungsprojekten kompensierten die Ausfälle aufgrund des Rohner-Konkurses und dem Wegzug von Decathlon in Dietikon. Die Leerstandsquote wurde auf 15,5 von 16,2 Prozent (Ende 2019) gesenkt.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den vereinnahmten Liegenschaftsertrag beliefen sich auf 0,8 Prozent des annualisierten Liegenschaftsertrags, der um 0,3 Prozent auf 58,9 Millionen Franken leicht zunahm. Zudem wurden insgesamt Mietzinserlasse in der Höhe von 0,1 Millionen Franken gewährt.
Per Ende Juni 2020 setzt sich das Portfolio aus 118 Liegenschaften mit einem um 3,2 Prozent gesteigerten Wert von 1,62 Milliarden Franken zusammen. Aufgrund von neuen Vertragsabschlüssen und Entwicklungsfortschritten betrugen die Effekte aus Neubewertungen 17,7 Millionen nach einer Abwertung von 26,0 Millionen Franken im Vorjahr. Diese waren hauptsächlich auf den Rohner-Konkurs zurückzuführen.
Positiver Ausblick
Hiag erwartet dank der bisher im zweiten Halbjahr 2020 erzielten Vermietungserfolge eine weitere Reduktion der Leerstandsquote im Bestandesportfolio um mindestens 1 Prozentpunkt und hält am Ziel einer Steigerung des annualisierten Liegenschaftsertrags für das Geschäftsjahr 2020 fest.
Hiag gehe davon aus, dass das operative Ergebnis im Immobiliensegment im zweiten Halbjahr 2020 den Vergleichswert des ersten Semesters übertreffen werde.
Der Verwaltungsrat habt ausserdem beschlossen, dass sich der Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2020 am operativ erwirtschafteten Konzernergebnis 2020 orientieren soll. Für 2019 hatte Hiag auf eine Ausschüttung von Dividenden verzichtet. (awp/mc/ps)