Immobilienmärkte werden weltweit transparenter

Hypotheken

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Zürich – Zweidrittel der Immobilienmärkte weltweit haben in den vergangenen zwei Jahren Fortschritte in Bezug auf ihr Transparenzniveau gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt der neunte Global Real Estate Transparency Index (GRETI) 2016 von JLL und LaSalle Investment Management, der 109 Märkte weltweit umfasst. Auf die zehn vom GRETI als „sehr transparent” eingestuften Länder entfallen 75% des globalen Investitionsvolumens in Gewerbeimmobilien. Das zeigt deutlich, welch grossen Einfluss Transparenz auf Immobilien-Investitionsentscheidungen hat.

Eine Reihe wichtiger Faktoren liegt diesen Fortschritten zugrunde. Sie bilden den Rahmen für weitergehende Fragen, die durch hohe oder geringe Transparenz aufgeworfen werden:

Schweiz: Verbesserungspotenzial bei Marktdaten
Die Schweiz gehört zu den „transparenten“ Märkten, wobei sich vor allem die Transparenz in den indirekten Immobilienmärkten, aber auch das solide Vertrags- und Grundbuchrecht positiv auswirken. Im relativen Vergleich ist die Schweiz in den letzten beiden Jahren jedoch von Rang 10 auf Rang 14 abgerutscht und musste Deutschland, Singapur, Schweden und Polen an sich vorbeiziehen lassen. Der Hauptgrund wieso die Schweiz keinen absoluten Spitzenplatz im JLL-Transparenzindex einnimmt ist die mangelnde Datenverfügbarkeit zu vielen wichtigen Segmenten des direkten Immobilienmarktes. Es existiert zum Beispiel mit Ausnahme einzelner Kantone kein etabliertes Verzeichnis getätigter Transaktionen kommerzieller Immobilien und viele Deals werden gar nicht erst veröffentlicht. Zudem mangelt es im Vergleich zu anderen Immobilienmärkten an Transparenz im Hypothekargeschäft.

Verbesserungspotenzial hat die Schweiz auch bei der Transparenz von Immobilienbewertungen und Transaktionsprozessen. Während einige institutionelle Immobilienanleger wie kotierte Fonds und Aktiengesellschaften in den letzten 10 bis 15 Jahren grosse Fortschritte in diesen Bereichen gemacht haben, hinken andere institutionelle Investorengruppen und private Investoren – trotz teilweise beträchtlicher Marktanteile – der Entwicklung hinterher. Jan Eckert, CEO JLL Schweiz meint dazu: „In angelsächsischen Ländern wird der Corporate Governance vor allem bei Immobilientransaktionen oft mehr Bedeutung zugemessen als in der Schweiz. In diesen Ländern ist es üblich für Transaktionen spezialisierte Makler und Berater beizuziehen, um so nachweisbar einen optimalen Transaktionsprozess für die Investoren zu gewährleisten. In der Schweiz herrscht noch verbreitet das Do-it-yourself-Prinzip“. (JLL/mc/pg)

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