Immobilienmarkt Zürich zeigt Risiko einer Blasenbildung

Immobilienmarkt Zürich zeigt Risiko einer Blasenbildung
(Photo by Chris Zueger on Unsplash)

Zürich – Zürich spielt seit Jahren bezüglich Immobilienpreise im internationalen Städtevergleich in der Top-Liga mit. Nun hat sich die Limmatstadt erstmals auch in die Kategorie der Städte mit Blasenrisiken eingereiht, wie der am Mittwoch veröffentlichte UBS Global Real Estate Bubble Index 2020 zeigt.

Zürich hat im letzten Jahrzehnt gemäss Matthias Holzhey von der UBS von allen Schweizer Wirtschaftsregionen die stärkste Preissteigerung verzeichnet. Selbst die Coronavirus-Krise habe bislang kaum Spuren hinterlassen. Die Nachfrage nach Wohnungen an Zentrumslagen in Zürich sei sogar gestiegen, sagte Holzhey am Mittwoch an einer Telefonkonferenz.

München weist höchste Risiken auf
Was für Zürich zutrifft, gilt verstärkter noch für andere Städte. Rund die Hälfte aller 25 von der UBS analysierten Städte weltweit weisen ein Blasenrisiko oder eine deutliche Überbewertung am Markt für Wohnimmobilien auf.

Die stärksten Warnsignale zeigen gemäss den Angaben München und Frankfurt. Unmittelbar darauf folgen Paris und Amsterdam, und auch Toronto und Hongkong zeigen starke Ungleichgewichte.

Auch Vancouver liegt im Gegensatz zum Vorjahr in der Kategorie der überbewerteten Städte. In dieser Kategorie befinden sich auch London, San Francisco, Los Angeles und New York.

Überbewertet bleibt auch der der Wohnungsmarkt in Genf, der zweiten in der Studie untersuchten Schweizer Stadt. In der Rhône-Stadt ist die Situation aber laut der Studie weniger ausgeprägt als in Zürich.

Boston, Singapur und Dubai sind weiterhin fair bewertet. Das Gleiche gilt für Warschau, das erstmals in der Studie berücksichtigt wurde. Chicago bleibt als einziger Markt unterbewertet.

Coronakrise begünstigt Bevölkerungsverschiebung
Langfristig dürfte die Pandemie einige negative Auswirkungen auf den städtischen Wohnungsmarkt in Grossstädten haben, meint Holzhey. Denn aufgrund der in der Pandemie gemachten Erfahrung, dass Arbeiten nicht zwingend im Büro sondern auch zu Hause verrichtet werden können, könnte das Interesse am Wohnen in der Stadt abnehmen.

Somit hätten sich die Ertragsperspektiven für vermietete Eigentumswohnungen verschlechtert. (awp/mc/pg)

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