In den Ferien: Auf Dauerempfang für den Chef

Smartphone

(Foto: Peter Atkins - Fotolia.com)

Frauen schalten im Urlaub zwar besser ab, ohne Smartphone gehen aber auch sie kaum mehr in den Urlaub. ((Foto: Peter Atkins – Fotolia.com)

Zürich – Von wegen Erholung am Strand oder in den Bergen: 56 Prozent aller berufstätigen Schweizer sind in den Ferien für den Chef und die Arbeitskollegen erreichbar. Bei den Tessinern sind es sogar zwei Drittel. 43 Prozent der Befragten, die in den Ferien erreichbar sind, gaben an, dass ihr Arbeitgeber das von ihnen erwarte. Dies zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Telefonumfrage unter 1200 Schweizern aus allen drei Sprachregionen, die das Link-Institut Mitte Juni im Auftrag von comparis.ch durchgeführt hat.

Allerdings: Die meisten berufstätigen Schweizer belassen die «Ferienarbeit» bei einer Notfall-Bereitschaft. Regelmässig mit der Arbeitsstelle telefoniert nur jeder achtzehnte. Unter den Tessinern hingegen ist es jeder achte. Beim Lesen geschäftlicher E-Mails während der Erholungszeit sind die Schweizer hingegen konsequenter im Abschalten: Für zwei von dreien ist das ein Tabu.

Frauen schalten besser ab
Männer können der Comparis-Umfrage zufolge den Büroalltag schlechter hinter sich lassen als Frauen. Sie greifen signifikant häufiger zum Smartphone, Tablet oder Laptop, um auch am Strand telefonisch oder per E-Mail für Berufliches erreichbar zu sein. Frauen schalten eher ab: Nur 40 Prozent sind telefonisch für Vorgesetzte und Teamkollegen erreichbar, bei den Männern ist es mit 53 Prozent mehr als jeder Zweite.

Smartphone-Stress
Grundsätzlich verzichten die Schweizer auf Reisen nur ungern auf mobile Kommunikationsgeräte. Mehr als acht von zehn packen Smartphone, Handy, Tablet & Co in den Koffer – und zwar nicht nur für den Chef und die Kollegen, sondern ebenso zur Unterhaltung, Information und natürlich auch zum privaten Telefonieren. Weit mehr als jeder dritte Befragte, der sein Smartphone mit in die Ferien nimmt sagt: «Ich kann mir nicht vorstellen, ohne Smartphone zu verreisen.» 28 Prozent sehen in dem elektronischen Reisebegleiter einen Stressfaktor auf Kosten der Entspannung.

Die Suche nach dem WLAN
Von den Personen, die ihr Smartphone mit in den Urlaub nehmen, surfen 67 Prozent damit auch im Internet. Dabei achtet das Gros auf die Kosten. Wegen der hohen Roaming-Gebühren im Ausland verwenden zwei von drei Internetnutzern ihr iPhone oder Android-Gerät so wenig wie möglich zum Surfen über das Mobilfunknetz. 86 Prozent nutzen hauptsächlich ein WLAN im Hotel oder in einem Café.

Dass die Smartphone-Besitzer sensibilisiert sind für die hohen Auslandskosten, zeigt auch folgende Zahl: Zwei von drei versuchen so wenig wie möglich über das Handynetz zu telefonieren. 19 Prozent schliessen bei ihrem heimischen Anbieter eine Option mit günstigeren Auslandstarifen ab, und ebenfalls 19 Prozent kaufen sich eigens vor Ort eine SIM-Karte. Keine Massnahmen gegen horrende Roaming-Kosten im Ausland treffen gerade mal 5 von 100. (comparis.ch/mc/pg)

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