Industrie 4.0: Die Schweizer Industrieunternehmen starten durch

Industrie 4.0: Die Schweizer Industrieunternehmen starten durch
(Bild: everythingpossible/ Fotolia.com)

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Winterthur – Die Schweizer Industrie ist auf einem guten Weg zur vernetzten Wirtschaft. So beschäftigen sich knapp zwei von drei Firmen bereits mit der intelligenten Fabrik – oftmals im Beobachtungs- und Analysestadium, aber auch in Einzelprojekten. Das ist das Ergebnis einer länderübergreifenden Studie der Unternehmensberatung Staufen AG. Für den Industrie 4.0-Index wurden im Sommer 2015 insgesamt 329 Industrieunternehmen in der Schweiz, Deutschland und China befragt. Aus der Schweiz stammen 50 der Teilnehmer.

In Deutschland wurde der Industrie 4.0-Index schon zum zweiten Mal erhoben und er zeigt, mit welchem Tempo die Digitalisierung der Industrie voranschreitet. In der Schweiz wird das Thema intelligente Fabrik heute so wahrgenommen, wie etwa vor einem Jahr in Deutschland. Fakt ist: Die «Smart Factory» findet Einzug in die eidgenössischen Unternehmen. 62 Prozent der Firma setzen sich mit dem Thema Industrie 4.0 auseinander. Allerdings befinden sich die Betriebe bisher überwiegend in der Beobachtungs- und Analysephase (36 Prozent), also in einem frühen Stadium auf dem Weg zur smarten Produktion. Immerhin: 18 Prozent haben bereits mit Einzelprojekten begonnen. Einige wenige arbeiten sogar nach eigenen Angaben bereits mit vollvernetzten Fabriken.

Bedeutung von Industrie 4.0 lange unterschätzt
Richtig zufrieden sind die Schweizer Unternehmen mit dem Stand der Industrie 4.0-Umsetzung in ihrem Land allerdings noch nicht – denn sie geben sich selbstkritisch: 75 Prozent sind der Überzeugung, die Wirtschaft insgesamt habe die Bedeutung von Industrie 4.0 lange Zeit unterschätzt. Überdies vertreten acht von zehn Betrieben die Ansicht, die Dringlichkeit des Themas werde von der Politik zu wenig adressiert.

«Die Schweizer Unternehmen haben das Thema Industrie 4.0 erst einmal beobachtet. Jetzt legen sie los und starten mit der Umsetzung», sagt Urs Hirt, Geschäftsführer Staufen Schweiz. «Um das Potenzial der intelligenten Fabrik zu heben, sind dabei neben Vernetzungs-Technologie vor allem effiziente Entwicklungs- und Fertigungsprozesse notwendig. Für die Unternehmen geht es daher in einem ersten Schritt darum, die Komplexität der eigenen Prozesse zu durchleuchten, auf Industrie 4.0-Tauglichkeit zu überprüfen und im Folgenden entsprechend anzupassen. Gerade die Smart Factory erfordert eine schlanke Organisation und Produktion.»

Weltweit führende Nation bei der Entwicklung einer intelligenten Produktion ist nach Einschätzung der meisten Schweizer Studienteilnehmer Deutschland, gefolgt von Japan und den USA. «Die Eidgenossen rangieren nach eigener Einschätzung auf Platz 4, werden sich langfristig jedoch sicher nicht mit einer Rolle im Mittelfeld zufrieden geben», so Staufen-Schweiz-Chef Hirt.

Die Studie kann unter folgender Adresse angefordert werden: [email protected]. (Staufen/mc/ps)

Über die Staufen AG
Die Staufen AG gehört zu den führenden Lean Management Beratungsunternehmen. Als «Partner auf dem Weg zur Spitzenleistung» unterstützt das international operierende Consultinghaus Unternehmen dabei, ihre Wertschöpfungs- und Managementprozesse zu optimieren sowie Innovations- und Produktentstehungsprozesse effizient zu machen. Darüber hinaus entwickeln die Berater als Turnaround- oder Interim-Manager Konzepte zur Bewältigung von Krisensituationen. Mit der Staufen-Akademie bietet das Beratungs-Unternehmen zudem zertifizierte, praxisorientierte Schulungen an. Mehr als 200 Mitarbeiter betreuen die Kunden an den Standorten, Schweiz, Deutschland, Italien, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, China und Brasilien.

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