Ingenieure und Architekten mit ausgezeichneten Berufschancen

Ingenieur

Ingenieure (und auch Architekten) sind in der Schweiz sehr gefragt.

Zürich – Hochschulabgänger der letzten zwei Jahre fanden gemäss der neuesten Salärumfrage von Swiss Engineering schnell eine Stelle. Insbesondere für Absolventen neuerer Ausbildungsrichtungen gibt es auch in späteren Jahren gut bezahlte Jobs.

Berufseinsteiger können nach ihrem Ingenieur- bzw. Architekturstudium mit einem Anfangslohn von rund 75’000 Franken pro Jahr rechnen. Die Spanne dieser Löhne ist zu diesem frühen Zeitpunkt der beruflichen Karriere erwartungsgemäss noch klein. Auch sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen und Fachrichtungen anfänglich noch gering. Besonders erfreulich ist, dass die Hälfte innerhalb von höchstens einem Monat nach Studienabschluss einen passenden Job fand, ein weiteres Viertel nach maximal vier Monaten.

Basislöhne driften auseinander
Im Lauf der Karriere steigen die Basislöhne in den Ingenieurberufen und bei Architekten bis auf durchschnittlich 138’000 Franken bei den 53-57-Jährigen. Sie driften aber auch zunehmend auseinander. Massgeblich dafür sind insbesondere folgende Aspekte:

Architekten lohnmässig schlechter gestellt
Geht man etwas mehr ins Detail, zeigt sich, dass die Informatikingenieure in den beiden jüngsten Altersgruppen auf die höchsten Löhne kommen, gefolgt von den Wirtschafts-, Telekommunikations- und Mikroingenieuren, also alles Abgänger relativ neuer Ausbildungen. Vergleichsweise schlecht gestellt sind in allen Altersgruppen die Architekten. Branchenmässig schwingt in drei Altersgruppen die Finanzwirtschaft oben aus. Nur bei den 45-54-Jährigen zahlt die Energiebranche noch bessere Löhne. Relativ schlecht gestellt sind die Erwerbstätigen mit zunehmendem Alter auf dem Bau. Im Unterrichtswesen sind die Löhne zwar anfänglich tief, in der zweiten Hälfte der Berufskarriere umso höher.

Ingenieure sind keine «Abzocker»
In der Öffentlichkeit wurde in den letzten Jahren eine hitzige Debatte um die Boni von Managern geführt. Die Auswertung der neusten Salärumfrage von Swiss Engineering zeigt, dass der Lohn bei Schweizer Ingenieuren und erst recht bei den Architekten weiterhin weitestgehend durch den Basis-Jahreslohn definiert ist. An zusätzlichen variablen Einkünften fallen im Schnitt nur 3’000 Franken an, und mehr als ein Drittel aller Umfrageteilnehmer gehen bei den Boni völlig leer aus. Bei den Architekten erhält sogar die Mehrheit keine zusätzlichen finanziellen Leistungen.

Lieber mehr Ferien als mehr Lohn
Die diesjährige Umfrage von Swiss Engineering ging speziell Fragen der Work-Life-Balance nach. Die Gretchenfrage ist dabei: Wenn man wählen könnte, möchte man dann lieber mehr Lohn oder mehr Ferien? Für die Mehrheit der Teilnehmer dieser Umfrage liegt die Priorität in diesen oft anspruchsvollen und gut bezahlten Jobs nicht beim Salär, sondern bei den zeitlichen Freiräumen. 60% möchten mehr Ferien, nur 39% mehr Lohn. 1% kann sich nicht entscheiden.

Home Office beliebt
Im Übrigen brauchen Ingenieure und Architekten durchschnittlich 25 Minuten für ihren Arbeitsweg. Je 41% empfinden die Belastung, die durch den Arbeitsweg entsteht, als «eher gering» oder sogar als «minim». Ferner arbeiten drei Viertel aller Umfrageteilnehmer voll und möchten daran auch nichts ändern. 11% sind schon in einem Teilpensum, weitere 14% möchten eines. Wesentlich weiter verbreitet als Teilzeitarbeit ist Arbeit daheim. Fast jeder Vierte arbeitet heute schon zeitweise im sogenannten Home Office. Vergleichsweise gering ist mit 17% der Anteil derjenigen, die dies noch nicht können, aber gerne möchten.

Die Mediane von 3’693 Antwortenden
Nicht weniger als 3’693 Ingenieure und Architekten haben sich zwischen dem 1. März und 8. Mai 2011 online oder schriftlich an der Salärumfrage von Swiss Engineering beteiligt. Das ist erneut eine erfreulich grosse Zahl, die für verlässliche und aussagekräftige Ergebnisse garantiert. 249 Antwortende haben ihr Studium in den letzten zwei Jahren abgeschlossen und gelten als Hochschulabgänger. Zentrale Kennzahl bei Salärerhebungen ist der Median, ein spezieller Durchschnittswert. Dieser teilt eine sortierte Zahlenmenge in zwei Hälften. Wenn also zum Beispiel in einem Kleinunternehmen mit 19 Angestellten die Saläre der Grösse nach geordnet werden, ist das Durchschnitts-Salär dasjenige der Person mit dem zehntgrössten Lohn. Dem Median wird gegenüber dem im Alltag gebräuchlicheren arithmetischen Mittelwert (engl. Mean) bei Salärstudien deshalb der Vorzug gegeben, weil er die Zahlen tendenziell «glättet». Arithmetische Mittelwerte können hingegen nicht unwesentlich von einzelnen Extremwerten (hier: Grossverdienern bzw. Tieflohnbezügern), sogenannten «Ausreissern», beeinflusst werden.

Swiss Engineering versteht sich als interessensneutrale Institution. Ziel der Salärstudie ist es, Transparenz bei der Entlöhnung von Ingenieuren und Architekten in der Schweiz zu schaffen. Die Umfrage wurde von SIA, SKO, electrosuisse, ETH Alumni, SVIN und CASC aktiv unterstützt. Sie wurde erstmals vom Meinungsforschungsinstitut DemoSCOPE (Adligenswil LU) durchgeführt und ausgewertet.

Die Resultate 2011/2012
Die Salärbroschüre 2011/2012 kann für 75 Franken plus Porto bei Swiss Engineering bestellt werden. Für Mitglieder des Berufsverbands ist die Publikation wie auch der Online-Salärvergleich nach Region, Alter oder Branche kostenlos ( www.swissengineering.ch => Dienstleistungen => Salärbroschüre).

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