Investis mit devestitionsbedingt tieferem Umsatz aber höheren Mieteinnahmen

Investis mit devestitionsbedingt tieferem Umsatz aber höheren Mieteinnahmen
Investis-CEO Stéphane Bonvin. (Foto: Investis)

Zürich – Die Immobilien-Gesellschaft Investis hat im ersten Halbjahr 2020 den Umsatz wegen Devestitionen nicht ganz gehalten, den Mietertrag aber gesteigert. Der Gewinn brach dagegen im Vergleich zum Vorjahr massiv ein. Allerdings profitierte das Vorjahr von Einmaleffekten aus Devestitionen sowie insbesondere von einem hohen steuerlichen Sondereffekt.

Der Umsatz nahm um 9,5 Prozent auf 89,2 Millionen Franken ab, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Allerdings wurden Umsatzbeiträge von Tochtergesellschaften im Umfang von 16,5 Millionen veräussert, organisch legte der Umsatz deshalb zu.

Der Umsatz des Segments Properties zog um 3,5 Prozent auf 29,0 Millionen an. Investis begründet dies mit einer Zunahme der Mieteinnahmen auf vergleichbarerer Basis von 0,9 Prozent sowie mit Akquisitionen. Die Leerstandsquote reduzierte sich gleichzeitig gegenüber Ende 2019 um 40 Basispunkte auf 2,8 Prozent, während der annualisierte Sollmietertrag auf 60,3 Millionen Franken erhöht wurde.

Im Dienstleistungssegment Real Estate Services ging der Umsatz wegen des Verkaufs zweier Tochtergesellschaften um 24,5 Prozent zurück. Dagegen nahm das bewirtschaftete Mietvolumen gegenüber Ende 2019 auf 1,43 Milliarden von 1,41 Milliarden per Ende 2019 weiter zu.

Gewinneinbruch wegen Sondereffekt
Der EBITDA vor Neubewertungen und Veräusserungsgewinnen nahm um rund 3 Prozent auf 23,6 Millionen zu, wogegen der Reingewinn vor Neubewertungen um gut 40 Prozent auf 33,8 Millionen Franken zurückfiel. Inklusive der Neubewertungen lag der Reingewinn bei 51,2 Millionen und damit um mehr als die Hälfte unter dem Vorjahr.

Die Gewinnziffern sind allerdings mit dem Vorjahr nur bedingt zu vergleichen. Der Konzerngewinn des Vorjahres beinhaltete einen positiven Steuereffekt in der Höhe von 61 Millionen sowie Veräusserungsgewinne.

Das Immobilienportfolio wurde mit 1,48 Milliarden Franken etwas höher bewertet als noch per Ende 2019. Es umfasste am Stichtag 170 Liegenschaften mit 3,020 Wohneinheiten.

Zuversicht trotz schwierigem Umfeld
Das Portfolio von Investis beinhaltet hauptsächlich Wohnimmobilien im mittleren Preissegment an zentralen Lagen in der Genfersee-Region. Die starke Nachfrage nach diesen Wohnliegenschaften dürfte gemäss Angaben des statistischen Amts von Genf weiter anhalten, heisst es zum Ausblick.

Für das Segment Real Estate Services bleibe das Umfeld herausfordernd. Investis zeigt sich aber zuversichtlich, die schwierige aktuelle Wirtschaftslage zu meistern und nach deren Erholung gestärkt daraus hervorzugehen. So wird denn auch für das zweite Semester 2020 «eine solide Entwicklung im Rahmen des starken Vorjahres» prognostiziert. Der Ausblick sei wegen der Pandemie-Folgen indes mit Unsicherheiten behaftet. (awp/mc/ps)

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