Zürich – Die Immobiliengesellschaft Investis hat im ersten Halbjahr 2017 von Zukäufen profitiert und bringt mit ihrem Immobilienpark mittlerweile mehr als 1 Mrd CHF auf die Waage. Auch ertragsseitig ist das seit Juni letzten Jahres an der SIX kotierte Unternehmen gewachsen: Unter dem Strich wurde deutlich mehr verdient. Im zweiten Halbjahr wird die Profitabilität aber etwas geringer ausfallen. Die Investis-Aktie ist am Donnerstag im Aufwind.
Der Betriebsertrag legte um 18% auf 93,6 Mio CHF zu, wobei die Mieteinnahmen um 16% auf 23,3 Mio stiegen, wie das auf Wohnimmobilien in der Genferseeregion spezialisierte Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Investis hat allerdings auch kräftig zugekauft. Gegenüber dem Bilanzstichtag vom Juni 2016 kamen 16 Liegenschaften dazu. Doch auch auf vergleichbarer Basis, sprich die Portfolioveränderung ausgeklammert, resultiert ein Plus beim Mietertrag von 2,0%, was im derzeitigen Umfeld keine Selbstverständlichkeit ist. Man sei mit den Mieten unter Marktniveau und passe diese bei Mieterwechseln entsprechend an, so Finanzchef René Häsler an einer Telefonkonferenz vom Donnerstag. Er sieht daher für die nächsten Jahre ein Wachstum auf vergleichbarer Basis von jeweils 1 bis 2%.
Wachstum bei Dienstleistungen
Auch im zweiten und umsatzmässig grösseren Geschäftsfeld Immobiliendienstleistungen ist Investis gewachsen (+5,8%). Hier erbringen die Westschweizer Dienstleistungen beispielsweise im Bereich Gebäude- und Umgebungsunterhalt und Vermietungsmanagement. Der Umsatzanstieg wird auf das organische Wachstum sowohl im Property- als auch im Facility Management und auf die Übernahme der Facility-Management-Gesellschaft Hauswartprofis Anfang Jahr zurückgeführt.
Höhere Profitabilität
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA vor Neubewertungen und Veräusserungsgewinnen stieg um 35% auf 17,6 Mio CHF. Grossmehrheitlich stammt dieses Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft, wo eine Steigerung um 26% resultierte. Eine klare Verbesserung wurde auch bei den Immobiliendienstleistungen erreicht. Unter dem Strich verbleibt ein Gewinn von 27,7 Mio, was einer Zunahme um gar 40% entspricht. Der Grund: Finanz- und Steueraufwand kamen unter Vorjahr zu liegen.
Portfoliowert von über 1 Mrd Franken
Das Immobilienportfolio umfasste per Mitte Jahr 138 Liegenschaften im Wert von 1,04 Mrd CHF. Dabei wurde ein um 3,0% höherer Bewertungserfolg von 17,2 Mio verbucht. Der Leerstand entwickelte sich gegenüber Sommer 2016 stabil (3,3% vs. 3,2%). Im zweiten Halbjahr 2017 hat Investis bereits weitere sieben Liegenschaften für insgesamt 53 Mio CHF erworben. Diese Zukäufe erhöhen den annualisierten Sollmietertrag auf 51,7 Mio CHF, wie es heisst.
EBITDA-Steigerung von mindestens 10 % erwartet
Für das laufende Jahr gibt es nun auch eine konkrete Guidance. Die Geschäftsleitung stellt eine EBITDA-Steigerung von «mindestens» 10% im Vergleich zum Vorjahr in Aussicht, was eine nachlassende Dynamik für das zweite Halbjahr impliziert.
Finanzchef Häsler führte dies auf die Kosten für die Integration von Hauswartprofis zurück. Diese würden mehrheitlich im zweiten Semester anfallen. Einen Einfluss hat auch die Saisonalität im gesamten Geschäftsfeld Facility Management. Das zweite Halbjahr falle in puncto Margenentwicklung schwächer aus als das erste, so Häsler.
Gewinnschätzungen übertroffen
An der Börse kommen die News gut an. Analysten zeigen sich angetan vom Zahlenkranz und sehen ihre Gewinnschätzungen klar übertroffen. Gute Neuigkeiten kämen aus der Geschäftseinheit Immobiliendienstleistungen, wo sich jetzt eine Verbesserung abzeichne, heisst es bei der Bank Vontobel. (awp/mc/upd/pg)