Jetzt mit der «Corona Science»-App helfen, das Virus zu bekämpfen

Jetzt mit der «Corona Science»-App helfen, das Virus zu bekämpfen
(Illustration: Corona Science)

Bern – Mit der heute lancierten App «Corona Science» können Bürgerinnen und Bürger aktiv mithelfen, die Pandemie zu bekämpfen – indem sie Daten sammeln und anonym spenden. Damit können der Pandemieverlauf und die Belastung der Bevölkerung präziser verfolgt werden. Wissenschaft und Politik erhalten so die benötigten Informationen, um den Weg zurück in die Normalität besser zu planen. Die von der Berner Fachhochschule BFH und MIDATA Genossenschaft entwickelte App wird von den Kantonen Bern und Neuenburg, eHealth Suisse, opendata.ch und weiteren Partnern unterstützt.

Anders als bei Contact-Tracing-Apps hat «Corona Science» das Ziel, dass die breite Bevölkerung dringend benötigte Daten zu COVID-19 sowie zu ihrer Lebenssituation im Lockdown sammelt. Jede und jeder kann mit dieser App einen aktiven Beitrag leisten und seine Daten anonym spenden. Die von den Bürgerinnen und Bürgern eingegebenen Daten werden nicht durch das «Corona Science»-Team selbst analysiert, sondern anonymisiert und aggregiert allen Interessierten – gemäss dem Open-Data-Prinzip – zur Verfügung gestellt. So können sie von Epidemiologinnen, Forschenden oder Versorgungsplanern für den Kampf gegen die CoronavirusPandemie genutzt werden. «Mit den anonymisierten Daten kann der Pandemieverlauf präziser verfolgt werden in einer Situation, wo der Kontakt der Bevölkerung zum Gesundheitswesen eingeschränkt ist», sagt Serge Bignens, Leiter des Instituts für Medizininformatik I4MI an der BFH. So können Analysen der «Corona Science»-Daten mehr Wissen über den Krankheitsverlauf bringen, lokale Ausbrüche identifizieren, die psychische Belastung der Bevölkerung während und nach dem Lockdown aufzeigen und helfen, Exit-Strategien zu planen. Das Projekt erhält bereits breite Unterstützung von den Kantonen Bern und Neuenburg, eHealth Suisse, opendata.ch und weiteren Partnern. Weiter ist der Effort von «Corona Science» mit der Initative Tracking the Dynamics of COVID-19 (covidtracker.ch) koordiniert; beide Initativen ergänzen sich im Kampf gegen die Pandemie mit ihren Daten.

Fragen zu Symptomen und zur Lebenssituation im Lockdown
Die «Corona Science»-App befragt die Nutzerinnen und Nutzer regelmässig nach typischen Symptomen einer COVID-19-Erkrankung, wie beispielsweise Husten oder Geruchsverlust. Nebst Daten zum Coronavirus erhebt die App weitere Informationen zur Befindlichkeit und zusätzlichen Belastung aufgrund des Lockdowns. Etwa werden Fragen zu Homeoffice, Kurzarbeit oder Kinderbetreuung gestellt sowie weitere Fragen bezogen auf die Massnahmen gegen die Pandemie. «Es geht nicht nur um Symptome. Zusammen mit Befindlichkeitsdaten kann man als Gesellschaft die Situation während des Lockdowns besser verstehen und Exit-Strategien planen», erklärt Bignens. Zusätzlich verlinkt die App auf relevante Informations- und Hilfsangebote und kann als Kommunikationskanal zu den Nutzerinnen und Nutzern verwendet werden.

Volle Kontrolle über die eigenen Daten
Gespeichert werden die Daten in persönlichen Konten auf der sicheren und datenschutzkonformen MIDATA-Plattform. Sie gehören somit den Bürgerinnen und Bürgern. «App-Nutzerinnen und -Nutzer haben jederzeit die volle Kontrolle über ihre Daten», erklärt Dominik Steiger, Geschäftsstellenleiter der MIDATA Genossenschaft. «So kann die Einwilligung zur Teilung der anonymisierten Daten mit der Open Data Community jederzeit beendet werden», sagt Steiger.

Das «Corona Science»-Projekt ist nun auf die aktive Teilnahme der Bevölkerung angewiesen. Serge Bignens hält fest: «In dieser Krisenzeit kann jede und jeder einen Beitrag leisten. Die Gesundheitsfachfrau, der Kinderbetreuer sowie die gesunde oder kranke Person, die ihre anonymisierten Daten für die Bekämpfung und das bessere Verständnis von COVID-19 spendet.» (BFH/mc/ps)

Infos und App-Download: www.coronascience.ch

Corona Science: Gemeinsam gegen das Coronavirus
Die «Corona Science»-App ist kostenlos und die Software ist Open Source veröffentlicht. So können Forschende, Expertinnen, Technologiespezialisten, aber auch Bürgerinnen und Bürger die Weiterentwicklung der App unterstützen. So geschehen bereits an den zwei Online-Hackathons #CodeVsCOVID19 vom 27. bis 30. März 2020 und VersusVirus vom 3. bis 5. April 2020.

Die «Corona-Science»-App ist keine Contact-Tracing-App. Es geht nicht um die Identifikation von Kontaktpersonen, sondern um die dringend benötigten Daten über die Befindlichkeit und die Krankheitsverläufe. Sollte sich eine Lösung für einen Tracking-Standard herauskristallisieren (z.B. PEPP-
PT), besteht die Möglichkeit einer datenschutzkonformen Anbindung. Die App ist weiter nicht zur Diagnose oder Selbstdiagnose gedacht, sie enthält aber Links zu Informations- und Hilfsangeboten. Zudem bietet sie die Möglichkeit, eine User-Community entstehen zu lassen, die via die App über Massnahmen und die Krankheit informiert werden kann.

Die anonymisierten und aggregierten Gesundheits- und Symptomdaten werden als Open Data zur Verfügung gestellt. Somit wird ein massgebender Beitrag zur Datenerhebung von COVID-19 geleistet.

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