Edinburgh / London – Die afrikanischen Anleihenmärkte bieten Anlegern eine attraktive alternative Renditequelle, obwohl es im ersten Quartal ein umfangreiches Emissionsprogramm gegeben hat.
Im ersten Quartal 2018 haben unter anderem Ägypten, Kenia, Nigeria und Senegal neue Anleihen emittiert. Ägypten platzierte Anleihen im Wert von 4 Mrd. US-Dollar, wovon 1,5 Mrd. US-Dollar auf 30-jährige Emissionen entfielen. Kenia lancierte eine Anleiheauktion für 10- und 30-jährige Papiere mit einem Emissionsvolumen von 2 Mrd. USD, für die Gebote im Wert von 14 Mrd. US-Dollar eingingen.
Einige Anleger warnen zwar, dass die Ankurbelung der Emissionstätigkeit durch solche Länder auf einen überhitzten Markt hindeutet. Trotzdem lohnt sich im aktuellen Umfeld jedoch eine Anlage in Anleihen dieser Länder. Einige Kommentatoren bewerten die jüngsten Emissionen als Höhepunkt oder Übertreibung. Das Emissionsprofil ist inzwischen sicher ehrgeiziger geworden, dennoch beurteilen wir den Kontinent optimistisch. In den letzten fünf Jahren war das Emissionstempo rasant, dennoch ist das Anleihevolumen insgesamt noch überschaubar.
Vielfältigeres Hochzinsuniversum
Durch eine Kombination verschiedener Faktoren sind zahlreiche Möglichkeiten für Anleger entstanden. In punkto Angebot liegt Afrika mit umlaufenden US-Dollar-Hochzinsanleihen im Wert von 79 Mrd. US-Dollar deutlich unter dem Niveau anderer Regionen wie Lateinamerika (368 Mrd. US-Dollar) und Europa (211 Mrd. US-Dollar). Ausserdem ist Afrikas Emerging-Markets-Hochzinsuniversum mit 16 Ländern vielfältiger als jede andere Schwellenländerregion, abgesehen von Lateinamerika.
Der Rohstoffsektor hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls grösstenteils stark entwickelt, unter anderem in den Bereichen Öl und Kupfer, wovon viele afrikanische Volkswirtschaften profitieren. Mit Blick auf die politischen Aussichten sollten wir uns zwar vor Verallgemeinerungen hüten, aber die politischen Entwicklungen in Südafrika, Kenia und Angola sowie in anderen Ländern sind durchaus ermutigend.
Afrikanische Anleihen sind strategisch günstig
Zudem sind afrikanische Anleihen strategisch günstig, weil sie fernab der aktuellen geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China liegen. Da die USA die Beziehungen zu ihren traditionellen Partnern, wie etwa Mexiko und China, in Frage stellen, sind afrikanische Anleihen zweifellos ein sicherer Hafen.
Daher sind wir bei afrikanischen Anleihen gegenüber dem Referenzindex übergewichtet. Der Fonds investiert auf dem afrikanischen Kontinent in Staats- und Unternehmensanleihen. Zu den grösseren Positionen zählen Nigeria mit aktuell 5% des Fondsvermögens und Ägypten mit über 3%. (Kames Capital/mc/ps)