Kernkraftwerk soll Mondsiedlung versorgen
Washington – Damit Menschen, die künftig für längere Zeit auf dem Mond leben, genügend elektrische Energie haben, will die US-Raumfahrtbehörde NASA dort ein winziges Kernkraftwerk betreiben. Es soll eine Leistung von bescheidenen 40 Kilowatt haben. Damit liesse sich der Jahresverbrauch von 80 Haushalten in Mitteleuropa abdecken. Allein auf die Sonne will die NASA sich nicht verlassen. In den Mondnächten, die 14,5 Erdentage lang sind, könnte dann kein Strom erzeugt werden. Die das Leben erhaltenden Systeme sowie die Kommunikation müssten allerdings auch in dieser Zeit funktionieren.
Herausforderung Mondnächte
«Die Demonstration einer Kernenergiequelle auf dem Mond ist erforderlich, um zu zeigen, dass es sich um eine sichere, saubere und zuverlässige Option handelt. Die Mondnacht stellt aus technischer Sicht eine Herausforderung dar, daher ist eine Energiequelle wie dieser Kernreaktor, der unabhängig von der Sonne arbeitet, eine günstige Option für langfristige Erkundungs- und Wissenschaftsbemühungen auf dem Mond», sagt NASA-Programmdirektorin Trudy Kortes.
Der Reaktor soll auf der Erde gebaut und komplett zum Mond geschickt werden. Bei einem zweiten Start würde ein Thermogenerator folgen, der die Temperaturunterschiede zwischen der Mondatmosphäre und dem Reaktorkern ausnutzt, um Strom in einem ultraschnell laufenden Generator zu erzeugen. Er soll berührungsfrei gelagert werden, um Verschleiss zu verhindern. Am Ziel würden die beiden Systeme miteinander verknüpft und in Betrieb genommen.
Idealer Stromerzeuger gesucht
Damit der Reaktor transportiert werden kann, soll er ein Gewicht von sechs Tonnen nicht überschreiten. Das Kraftwerk soll von der Erde aus ferngesteuert werden und eine Lebensdauer von neun Jahren haben. Es soll auch Vorbild sein für einen Stromerzeuger, der später auf dem Mars installiert wird, um dort eine Station zu versorgen.
Die NASA hat ausser diesen Eckdaten keinerlei Vorgaben für das Reaktor-Design gemacht, um die schöpferischen Ideen der Forscher nicht einzuengen, die Entwürfe vorlegen sollen. Erste Entwürfe liegen vor. Mit dem Stromwandler ist die NASA noch nicht zufrieden, weil der Wirkungsgrad zu gering ist. Deshalb hat die Agentur Rolls Royce North American Technologies, Brayton Energy und General Electric mit der Entwicklung eines solchen Brayton-Stromrichters beauftragt, der effektiver arbeitet. (pte/mc/ps)
NASA
Original-Beitrag bei pressetext