Klima-Länderrating: Schweiz in den Top Ten

Zürich – Die Schweiz beginnt sich in der Klimapolitik zu bewegen, was ihr ein besseres Resultat im Klima-Länderrating einbringt. Sie liegt neu auf Rang 9. Aber ausgerechnet in der wichtigsten Kategorie, der Entwicklung der CO2-Emissionen, schneidet die Schweiz erneut sehr schlecht ab. Das Rating des Climate Action Networks Europe und der Entwicklungsorganisation Germanwatch untersucht die Emissionshöhe, die Emissionsentwicklung und die Klimapolitik der Staaten.

In der Kategorie Klimapolitik hat die Schweiz traditionell besonders schlecht abgeschnitten, doch bessert sich das Bild: So gehört die Schweiz inzwischen zu den Ländern der Cartageña-Gruppe, die gemeinsam nach neuen Lösungen für die internationale Klimapolitik suchen, schreibt der WWF in einer Medienmitteilung. Zu den Fortschritten im Inland zählen bessere Baustandards und das Gebäudesanierungs-Programm. „Sowohl national wie international sind endlich Schritte in die richtige Richtung erkennbar“, sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz. „Noch bringen die Instrumente des geltenden CO2-Gesetzes aber viel zu wenig. Der Bundesrat muss das neue CO2-Gesetz entschlossener umsetzen als das auslaufende.“

Tiefer inländischer CO2-Ausstoss im internationalen Vergleich
Entscheidend für den guten Gesamtrang der Schweiz ist der Umstand, dass der inländische CO2-Ausstoss im internationalen Vergleich eher tief ist. Der Grund: Unser Land produziert dank Wasserkraft CO2-armen Strom und importiert viele Industriegüter. Deren Herstellung verursacht grosse Emissionen, die aber in diesem Rating jeweils dem Produktionsland angerechnet werden.

Emissionsentwicklung: Schweiz weit zurückgefallen
Weiter relativiert wird das gute Gesamtresultat durch das schlechte Abschneiden in der Kategorie Emissionsentwicklung, wo die Schweiz weit zurückgefallen ist (Rang 31). Zu den Gründen gehören der kalte letzte Winter, aber auch die Tatsache, dass die Schweiz bei den neuen erneuerbaren Energien den meisten Ländern hinterherhinkt (Rang 46 bei 58 untersuchten Staaten).

Resultate insgesamt ungenügend
Fakt bleibt zudem, dass die Resultate insgesamt ungenügend sind: „Wenn wir katastrophale Folgen des Klimawandels mit angemessener Wahrscheinlichkeit vermeiden wollen, müssen alle Länder mehr liefern“, sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz. Aus diesem Grund wurden die Podestplätze 1-3 erneut nicht vergeben. Schweden, Grossbritannien und Deutschland besetzen die Plätze 4 bis 6. Am Schluss der Rangliste stehen Kasachstan, Iran und Saudi Arabien.

Im Climate Action Network Europe sind 141 Klima-Organisationen zusammengeschlossen, darunter der WWF Schweiz.

Rangliste Topten
1.–3. nicht vergeben
4. Schweden (Vorjahr: 5)
5. Grossbritannien (Vorjahr: 8)
6. Deutschland (Vorjahr: 7)
7. Brasilien (Vorjahr: 4)
8. Frankreich (Vorjahr: 9)
9. Schweiz (Vorjahr: 13)
10. Mexiko (Vorjahr: 11)
 
(WWF/mc/pg)

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