Klimaschutz in der Jungfrauregion: «Jetzt erst recht!»

Klimaschutz in der Jungfrauregion: «Jetzt erst recht!»

Jungfrau vom Eiger aus gesehen.

Bern – Die vier in der 2011 preisgekrönten Jungfrau Klima-Co2operation zusammengeschlossenen Gemeinden Grindelwald, Gündlischwand, Lütschental und Lauterbrunnen haben in ihrem Monitoring 2010 die umfassende CO2-Bilanz 2009 nachgeführt. Als Ergebnis resultiert eine kleine Reduktion von rund 6’000 Tonnen CO2 in der Jungfrauregion, was – bei aller gebotenen Vorsicht in der Interpretation – bemerkenswert ist.

Dieses Ergebnis und der im September 2011 erhaltene SVSM Award motivieren die Jungfrau Klima-Co2operation, sich weiterhin intensiv für den Klimaschutz einzusetzen. Und zwar «jetzt erst recht!», nachdem der CO2-Politik als Folge von Fukushima vielerorts nur noch begrenzte Bedeutung beigemessen wird.

«Jungfrau Klima Charta»
Die Bevölkerung in der Jungfrauregion erlebt den Klimawandel aus nächster Nähe und mit direkter Betroffenheit, so zum Beispiel das Abschmelzen der Gletscher, Felsabbrüche wegen auftauendem Permafrost und die Abnahme der Schneemengen in niedrigen Lagen. Mit ihrer im Juni 2009 unterzeichneten «Jungfrau Klima Charta» haben sich die vier Gemeinden, die Universität Bern, die BKW FMB Energie AG und zahlreiche private Partner zur Jungfrau Klima-Co2operation für den freiwilligen Klimaschutz zusammengeschlossen. Für ihre Aktivitäten zum Klimaschutz hat diese öffentlich-private Trägerschaft im September 2011 von der Schweizerischen Vereinigung für Stand-ortmanagement in Zürich den SVSM Award 2011 erhalten. Die SVSM-Jury würdigt mit der Preisvergabe «das enorme Engagement der Bevölkerung und die innovativen Aktionen, mit denen ein neues Thema» in der Jungfrauregion angegangen wird.

CO2-Ausstoss unter CH-Schnitt
Die von einem bekannten Berner Umweltplanungsbüro erarbeitete CO2-Bilanz 2009 ergab, dass in der Jungfrauregion trotz intensivem Tourismus im Jahresmittel pro Kopf fast eine Tonne weniger CO2 ausgestossen wird als im Schweizer Durchschnitt (von 5,8 Tonnen CO2 pro Kopf). Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass es in der Region kaum energieintensive Industrie gibt und ein grosser Teil des Energiebedarfs für den Tourismus durch in der Region produzierte – praktisch CO2-freie – Elektrizität aus Wasserkraft abgedeckt wird.

CO2-Emissionen von rund 6’000 Tonnen reduziert
Das nun erarbeitete CO2-Monitoring zeigt, dass in der Jungfrau-Region 2010 eine Reduktion der CO2-Emissionen von rund 6’000 Tonnen eingetreten ist. Die Tatsachen, dass derzeit einerseits viele alte Ölheizungen saniert oder ersetzt werden (vgl. Gemeindehaus Adler Lauterbrunnen) und dass anderseits die Produktion der Holzwärme Grindelwald AG künftig deutlich gesteigert werden kann, lässt auf eine weitere günstige Entwicklung hoffen. (BKW/mc/ps)

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