Klimastiftung Schweiz: Erneuerbare Energie aus der Tiefgarage und neue Ansätze für die Elektromobilität

Klimastiftung

Enerdrape hat geothermische Wandpaneele entwickelt, die zum Beispiel in Tiefgaragen installiert werden können und die dort vorhandene Wärme zurückgewinnen. (Foto: zvg)

Zürich – Die Klimastiftung Schweiz spricht gut 800’000 Franken für innovative Technologien mit positivem Effekt aufs Klima. Fördergelder fliessen etwa in die Entwicklung geothermischer Wandpaneele, mit denen die Wärme aus Tiefgaragen zurückgewonnen und zum Heizen genutzt werden kann. Auch eine Wandladestation, die nicht nur Elektrofahrzeuge lädt, sondern auch zur Netzstabilität zuhause beiträgt, und weitere spannende Projekte erhalten Unterstützung.

Damit die Energiewende bei Gebäuden gelingt, braucht es grundlegend neue Ansätze in der Energieversorgung. Eine spannende Lösung für diese Herausforderung kommt vom Westschweizer Unternehmen Enerdrape: Das Spin-Off der EPFL hat geothermische Wandpaneele entwickelt, die zum Beispiel in Tiefgaragen installiert werden können und die dort vorhandene Wärme zurückgewinnen. Mit dieser Energie können die darüber liegenden Gebäude umweltfreundlich und kosteneffektiv beheizt oder gekühlt werden.

«Enerdrape verwandelt Garagen und andere unterirdische Bauten in erneuerbare Wärmequellen. Die Technologie hat im Hinblick auf die dringend nötige Dekarbonisierung und die Netto-Null-Ziele der Schweiz und Liechtenstein grosses Potenzial», sagt Ursula Finsterwald, Vizepräsidentin der Klimastiftung Schweiz. «Wir unterstützen das Unternehmen deshalb bei den letzten Meilensteinen vor der Kommerzialisierung und Markteinführung ihrer Paneele». Die Stiftung fördert Enerdrape mit insgesamt 200’000 CHF. Erst im Mai hatte das Unternehmen zudem den Nachhaltigkeitspreis Prix SUD der Westschweizer Zeitung Le Temps erhalten.

Fördergelder für sieben neue Klima-Innovationen
Seit 2009 unterstützt die Klimastiftung Schweiz KMU aus der Schweiz und Liechtenstein bei der Umsetzung von innovativen Klimaschutzprojekten und leistet damit einen konkreten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. In der aktuellen Förderrunde im Juni 2022 hat die Stiftung total 805’000 Franken vergeben. Die Gelder fliessen an insgesamt sieben KMU. Darunter findet sich auch das Berner Startup Almer. Das Unternehmen realisiert eine High-Tech-Brille für die effiziente Fernwartung in der Industrie. Dank Augmented Reality sollen Servicetechniker komplexe Probleme an Maschinen rund um den Globus beheben können, ohne klimaschädlich anreisen zu müssen.

Auch ein Projekt im Bereich der Elektromobilität erhält Unterstützung durch die Stiftung: Das Zürcher KMU SiGaN entwickelt hocheffiziente und kostengünstige Leistungselektronik für eine bidirektionale Wandladestation für Zuhause, die nicht nur Elektroautos laden kann, sondern durch Entladen auch zur Netzstabilität beiträgt. E-Fahrzeuge haben zwar einen hohen Strombedarf, besitzen aber auch eine grosse Speicherbatterie, die faktisch nur bei der Fahrt und den Ladezeiten blockiert ist. Diese «freie» Ressource nutzt die Wandladestation und liefert damit ein wichtiges Element für intelligente Stromnetze (Smart Grid).

Mirabaud wird Partnerin der Stiftung
Möglich wird das Engagement der Klimastiftung Schweiz dank mittlerweile 28 Partnerfirmen. Die Unternehmen – Banken, Versicherungen und weitere Dienstleister aus der Schweiz und Liechtenstein – spenden die Mittel aus der Rückverteilung ihrer CO2-Abgabe der gemeinsamen Stiftung, die damit wiederum Klimaschutzprojekte von KMU unterstützt. Im Mai 2022 ist mit der Mirabaud Gruppe in Genf eine neue Partnerin dazu gekommen. Die Klimastiftung Schweiz ist offen für weitere interessierte Firmen, die sich als Partner engagieren möchten. (Klimastiftung Schweiz/mc)

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