Zürich – Die Klimastiftung Schweiz spricht in der ersten Förderrunde 2024 mehr als 1,3 Millionen Franken für 10 klima-innovative Projekte und Technologien. Damit steigt der Gesamtförderbetrag der Stiftung auf über 40 Millionen Franken. «Dass wir diesen stolzen Betrag erreichen, ist dem langjährigen Engagement und Vertrauen unserer Partnerfirmen zu verdanken», betont Stiftungsratspräsident Thomas Hügli.
Die Schweiz ist ein innovatives Land. Nirgendwo sonst in Europa werden pro Million Einwohner so viel neue Patente angemeldet. 966 Patentanmeldungen pro Million Einwohner wurden im Jahr 2020 eingereicht – in der EU waren es 146 pro Million Einwohner. Dieser Innovationsdrang zeigt sich auch bei den KMU, die bei der Klimastiftung Schweiz Projekte einreichen und um Förderung nachfragen. «Wir registrieren eine gesteigerte Anzahl hochwertiger Anfragen mit reellem Potential für den Klimaschutz», freut sich Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung, «Es ist gut, ist die Wirtschaft für das Klima und den Innovationsstandort Schweiz und Liechtenstein so aktiv».
Nachfolgend stellen wir stellvertretend fünf der geförderten Projekte aus der ersten Förderrunde 2024 in Kurzform vor.
Ein Kinderbuch-Maulwurf als Götti für das Projekt «Grabowski» aus Winterthur/ZH
Die Winterthurer Borobotics GmbH wird mit dem eingereichten Projekt «Grabowski» gefördert. Das ist ein Bohrroboter, der für geothermische Bohrungen in engen Räumen wie Stadtzentren konzipiert ist. Borobotics hat eine neue Methode zum Bohren von Bohrlöchern für oberflächennahe Geothermie erfunden, indem die komplette Bohranlage in das Bohrloch integriert wurde. Das macht den gesamten Aufbau über der Erde viel schlanker und kleiner, die Bohrmaschine reduziert den CO2-Ausstoss und macht Geothermie viel zugänglicher, Der Projektname stammt übrigens aus dem Kinderbuch «Der Maulwurf Grabowski» von Luis Murschetz.
Das innovative Mini-Windrad aus Bubendorf/BL
Die Bubendorfer VentoStream AG ist tätig in der Windenergie und überzeugt die Klimastiftung Schweiz mit dem Projekt «Tornado 1». Eine VentoStream-Windturbine ist mit einem Durchmesser von 3.2 Metern kleiner und kompakter als herkömmliche Windräder. «Unsere Technologie ist dreimal effektiver und wirtschaftlicher als herkömmliche Windkraftanlagen», verspricht CEO Manuel Bernsau. «Neun kleine VentoStream Windturbinen produzieren gleich viel Strom wie ein über 200 Meter hohes 3 Megawatt Windrad. Durch die innovative Bauweise entsteht kein Schatten-, Vogel- oder Eisschlag und die Lärmemission wird reduziert.»
Leichtbau-Mäher aus Rotkreuz/ZG
Zu den geförderten Projekten gehört die Idee «Autonomer Leichtbau-Mäher für die Landwirtschaft» der Zuger HILLBOT GmbH. «Mit unserer Lösung kann ein durchschnittlicher Landwirtschaftsbetrieb im Jahr 4 Tonnen CO2 einsparen», betont Initiant Amadeo Knüsel. Die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen ist energieintensiv, der Einsatz vieler schwerer Maschinen führt zu Bodenverdichtung und trägt zur Erosion der Böden bei. Mit dem Einsatz des nur ca. 50kg schweren Leichtbau-Mähers bietet HILLBOT eine ganzheitliche Lösung mit einer nachweislichen Auswirkung auf den Klimaschutz.
Festkörper-Leistungsverstärker aus Pully/VD
«Wir elektrifizieren die Industrie durch die Bereitstellung von Mikrowellen zur Beheizung industrieller Prozesse» erklärt Markus Aicheler von SolidWatts. Um dies zu erreichen, entwickelt, baut und liefert die Firma transistor-basierende Mikrowellen Generatoren. Zum ersten Mal werden mit dieser Technik grossindustriell Mikrowellen erzeugt um in den Materialien der Industrieprozesse Wärme zu erzeugen. Die Gesamtsystem-Energieeffizienz liegt gemäss SolidWatts bei über 85 %.
Mit Lehm für die Reduktion von CO2-Emissionen in der Bauwirtschaft aus Genf/GE
Bei einem Neubau sind die Decken wegen der Verwendung von Beton oft Treiber für CO2-Emissionen. Da setzt die Genfer Terrabloc SA mit dem nun geförderten Projekt an. Die Firma entwickelt für die Deckenproduktion einen innovativ geformten Block aus Holz und Erde – also Lehm. Dieser Block wird zwischen die Balken eines Holzbodens gelegt. Terrabloc wird nach 2019 und 2020 zum dritten Mal von der Klimastiftung Schweiz gefördert.
Nächste Eingabefrist endet am 1. September
Die Stiftung vergibt seit 16 Jahren Fördergelder an klima-innovative Projekte, welche einen nachhaltigen Einfluss auf den Klimaschutz haben. Mit den gesprochenen Geldern aus der ersten Förderrunde 2024 übersteigt der bisher eingesetzte Förderbetrag die 40 Millionen Franken-Grenze.
Der Stiftungsrat der Klimastiftung Schweiz entscheidet zweimal im Jahr über die eingegangenen Anträge. Neben der Förderrunde Frühling gibt es noch diejenige im Herbst. Die nächste Eingabefrist endet am 1. September 2024. (Klimastiftung Schweiz/mc/ps)