Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. (Foto: Klimastiftung)
Zürich – KMU, die grössere Investitionen in die Energieeffizienz planen, können bis zum 1. September Geld bei der Klimastiftung Schweiz beantragen. Über eine Million Franken liegt bei der Stiftung bereit. Angesprochen sind alle Branchen.
Der Ersatz von Heizungen, Kühlanlagen und Maschinen bedeutet für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft eine grosse Investition. Wer bei Erneuerungen im Betrieb auf die Energieeffizienz achtet, kann bei der Klimastiftung Schweiz finanzielle Unterstützung beantragen. Bis zum 1. September nimmt die Stiftung Anträge für grosse Energiespar-Projekte entgegen. Als gross gelten Projekte, die über zehn Jahre hinweg mehr als 666 Tonnen CO2 oder mehr als 2’000 Megawattstunden Strom einsparen. «Die meisten grossen Projekte, die wir unterstützen, sind im Bereich Heizen und Kühlen angesiedelt», erklärt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung. In den vergangenen Jahren hat die Klimastiftung Schweiz viele Hotels und Seniorenheime finanziell unterstützt, die Ölheizungen durch Pelletheizungen, Wärmepumpen und andere nachhaltige Heizungen ersetzt haben. Mehrere Molkerei- und Käsereibetreibe haben bei ihrer Produktion von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie umgestellt. Diverse Betriebe haben ihre Kühlanlagen ersetzt oder eine Kühlung mit Aussenluft installiert.
Kleine Projekte werden laufend bewilligt
Als KMU zählen Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden. Um eine Förderung der Klimastiftung Schweiz erhalten zu können, müssen die Unternehmen in der Schweiz oder in Liechtenstein beheimatet sein und auch dort ihre Projekte zum Energiesparen umsetzen. Vincent Eckert weist darauf hin, dass die Massnahmen noch nicht umgesetzt und die Investitionen noch nicht ausgelöst sein dürfen, wenn der Antrag eingereicht wird. KMU, die kleinere Projekte planen, müssen sich nicht an den Eingabeschluss 1. September halten. Sie können ihre Anträge schnell und einfach online stellen und erhalten innerhalb eines Monats eine Antwort der Stiftung. Die Frist 1. September gilt neben grossen Projekten aber auch für KMU, die nicht selbst Energie sparen, sondern klimafreundliche Produkte entwickeln. Sie können ebenfalls von den Fördergeldern der Stiftung profitieren.
Grosses Potenzial in der Industrie
Die Klimastiftung Schweiz fördert KMU aller Branchen. Vincent Eckert betont, dass es überall Möglichkeiten gibt, um die Energieeffizienz zu verbessern. «Informatikbüros können die Kühlung ihrer Serverräume überdenken, Transportunternehmen auf Elektromobilität umstellen, Restaurants können energieeffiziente Kochapparate und Kühlschränke einsetzen.» Am häufigsten fördert die Klimastiftung Schweiz grosse Projekte aus Industriebetrieben. «In der Industrie entsteht bei vielen Prozessen Wärme, die durch den Einsatz von Wärmepumpen erneut genutzt werden kann», erklärt Vincent Eckert. Beispielsweise hat die Klimastiftung Schweiz in den letzten Jahren gleich mehrere Betriebe im Bereich der Metallverarbeitung unterstützt, die Wärme wiederverwerten, die beim Formen, Lackieren und Waschen von Metallteilen entsteht. Auch in der Plastikindustrie erhielten gleich mehrere grosse Projekte einen finanziellen Beitrag.
Von der Wirtschaft für die Wirtschaft
Die Klimastiftung Schweiz ist eine Initiative von der Wirtschaft für die Wirtschaft. Geldgeber sind die 28 Partnerfirmen der Stiftung, die freiwillig einen Teil ihrer Rückvergütungen aus der CO2-Abgabe spenden. Die Partnerfirmen sind Dienstleister wie Banken, Berater und Versicherungen. Sie stellen der Stiftung neben ihren Spenden auch Experten zur Verfügung. Diese entscheiden nach dem Eingabeschluss vom 1. September, welche grossen Energiespar-Projekte und Produktentwicklungen Geld erhalten. Zur Verfügung steht gut eine Million Franken. Die Beiträge werden nach der Erreichung vorher bestimmter Meilensteine ausbezahlt und müssen von den KMU nicht zurückbezahlt werden. «Wir verstehen unsere Beiträge als Anschubfinanzierung. Dadurch werden seitens der KMU weitere Investitionen ausgelöst», sagt Vincent Eckert und ergänzt: «Der Nutzen für den Klimaschutz im Inland ist damit entsprechend höher. Gleichzeitig profitiert der Wirtschaftsstandort, da energieeffiziente KMU auch konkurrenzfähiger sind.» (Klimastiftung Schweiz/mc/ps)
Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 1200 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 14 Millionen Franken unterstützt.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffe. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.
Die Partner der Klimastiftung Schweiz
Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Winterthur, Bank J. Safra Sarasin, Bank Vontobel, ECA, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, Julius Bär, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments AG, New Re, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC, Raiffeisen Schweiz, RobecoSAM, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, VP Bank und XL Group sind Partner der Klimastiftung Schweiz.
Weitere Informationen: www.klimastiftung.ch