Klimawandel bringt nie dagewesene Extremhitze

Klimawandel bringt nie dagewesene Extremhitze

Trockener Boden in Kenia.

Potsdam – Die Moskauer Hitzewelle der vergangenen Jahre ist eine Folge des Klimawandels, sagen Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. «Es war bisher umstritten, ob natürliche Schwankungen oder der Klimawandel die Hitzewelle ausgelöst hat», sagt Studienautor Stefan Rahmstorf im Gespräch mit pressetext.

Die Wissenschaftler haben eine Wahrscheinlichkeitsrechnung durchgeführt: «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Hitzewelle mit dem Klimawandel zusammenkommt, ist fünf Mal wahrscheinlicher», so Rahmstorf.

Wetterextreme nehmen zu
«In vielen Ländern sind in den letzten Jahren nie dagewesene Wetterextreme zu beobachten, zugleich steigt die weltweite Mitteltemperatur seit Jahrzehnten steil an», sagt Rahmstorf. «Wir haben untersucht, wie das zusammenhängt.» Die Forscher machen in Zahlen fassbar, wie viele zusätzliche Wetterrekorde durch die Klimaerwärmung verursacht werden. Auch ohne Klimaerwärmung kann es durch natürliche Schwankungen zu neuen Rekorden kommen, aber deutlich seltener. Zunächst wenden die Experten ihre Analysemethode auf Hitzerekorde an, zukünftig sollen auch andere Arten von Extremen untersucht werden.

Missernten als Folge
«Was die Temperaturen betrifft, so konnten wir zeigen, dass der Klimawandel unter dem Strich zu deutlich mehr Extremen führt», sagt Rahmstorf. Für die Menschen sind diese oft schädlich: Der als Jahrhundertsommer bezeichnete Sommer 2003 hat in Europa Tausende Tote gefordert. Die Rekordhitze 2010 mit Schwerpunkt im westlichen Russland hat europaweit den extrem heissen Sommer 2003 sogar noch übertroffen. Das führte zu Missernten beim Weizen, für den zwischenzeitlich in Russland ein Exportverbot erlassen wurde. Ausserdem plagten zahlreiche Grossbrände das Land.(pte/mc/ps)

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Original-Beitrag pressetext

Schreibe einen Kommentar