KMU der Maschinenindustrie sind etwas weniger pessimistisch

(Foto: Swissmem)

Weinfelden – Für die kleineren und mittleren Betriebe der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) bleibt die Lage ungemütlich. Die Stimmung hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage zwar etwas verbessert, liegt aber noch immer im pessimistischen Bereich. Sorgenkind bleibt der starke Franken.

Die MEM-Branche agiere weiterhin in einem hektischen Umfeld, teilte der Branchenverband Swissmechanic am Donnerstag anlässlich der Publikation der Quartalsumfrage vom Januar mit. Der Geschäftsklima-Index für die Branche zeige, dass die befragten Unternehmen per Saldo noch immer pessimistisch seien, immerhin nicht mehr im gleichen Ausmass wie noch im Oktober 2019.

Die grössten Herausforderungen für die Unternehmen sind laut Swissmechanic der schwache Auftragseingang und der starke Franken. So haben für das vierte Quartal 2019 rund 62 Prozent der Unternehmen einen Rückgang des Auftragseingangs gemeldet und nur 15 Prozent eine Steigerung. Dies schlägt auch auf die Umsätze und die Margen durch, weshalb zunehmend auch Anpassungen des Personalbestandes in Betracht gezogen werden. Es droht also zunehmend ein Personalabbau.

Die Konjunktur der Schweizer MEM-Branche werde primär von politischen Unsicherheiten im Ausland eingetrübt, hiess es bei Swissmechanic. Verschärft werde die Situation von der Schwäche des Hauptabsatzmarktes EU und dem bereits genannten starken Franken. Der Verband sieht deshalb die Unternehmen «von zwei Seiten unter Druck gesetzt». Er bekräftigt bei dieser Gelegenheit seine Forderungen an die Schweizerische Nationalbank, am eingeschlagenen Kurs festzuhalten und dafür zu sorgen, dass der Franken nicht noch stärker werde.

Licht am Ende des Tunnels
Nicht alles sei aber negativ. Als «Silberstreifen am Horizont» bezeichnet Swissmechanic die anziehenden Ausrüstungsinvestitionen in der Schweiz sowie die Abnahme der globalen Unsicherheitsfaktoren. So gehe etwa das Konjunkturforschungsinstitut BAK Economics davon aus, dass sich die jüngsten Entspannungstendenzen beim Handelskonflikt USA/China und beim Brexit im Laufe des Jahres fortsetzen würden.

Spätestens ab 2021 könne deshalb die MEM-Branche mit eine anziehenden Nachfrage aus dem Ausland rechnen. Und in der Schweiz ist wie schon erwähnt bereits im laufenden Jahr mit einer Erholung der Ausrüstungsinvestitionen zu rechnen. Denn mit der Annahme der Steuerreform und der AHV-Finanzierung sei ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor weggefallen. BAK Economics rechne deshalb mit einer zunehmenden Beschleunigung der Schweizer MEM-Branche im Verlauf der Jahre 2020/21.

Vorerst braucht es allerdings noch etwas Geduld. Für das erste Quartal erwarten gemäss der Umfrage noch immer mehr Unternehmen eine Verschlechterung als eine Verbesserung der Auftragslage. Der Unterschied zwischen den beiden Lagern ist aber gegenüber der Umfrage vom Oktober kleiner geworden.

Swissmechanic ist der Arbeitgeberverband für die KMU in der MEM-Branche. Die 1’400 angeschlossenen Betriebe beschäftigen zusammen laut den Angaben mehr als 70’000 Mitarbeitende und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden Franken. Die Befragung wurde von BAK Economics im Januar durchgeführt. (awp/mc/ps)

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