KMU-Einkaufsmanagerindex legt im Dezember weiter zu – aber Unsicherheit bleibt

(Bild: Schlierner / Adobe Stock)

St. Gallen – Bei den Schweizer Industrie-KMU läuft das Geschäft weiter relativ rund. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex ist auch im Dezember gestiegen. Die Auftragsbücher sind voll. Die Produktion nimmt aufgrund der anhaltenden Lieferprobleme allerdings nur wenig zu.

Konkret stieg der von Raiffeisen berechnete KMU-PMI im Dezember um 0,6 Indexpunkte auf 55,9 Punkte, wie die Bankengruppe am Montag mitteilte. Indexwerte von über 50 Punkten zeigen eine Expansion gegenüber dem Vormonat an, Werte darunter ein abnehmendes Geschäft. Letztmals einen Wert unter 50 Punkten gab es im vergangenen Februar.

Der KMU PMI ist somit zum zehnten Mal in Folge über der Wachstumsschwelle verblieben. Das Wachstum sei aber zuletzt nicht mehr so hoch gewesen wie in den Sommermonaten, hiess es im Communiqué. Damals hatte der KMU PMI zeitweise über 60 Indexpunkten notiert.

Produktionsdynamik verlangsamt
In der Zwischenzeit habe sich vor allem die Produktionsdynamik verlangsamt, was auf die anhaltenden Materialengpässe zurückzuführen sei. KMU kämen schlechter mit der Lieferproblematik zurecht als Grossunternehmen, wie der Vergleich des KMU PMI mit dem ebenfalls am Montag publizierten Einkaufsmanagerindex von Procure.ch und der Credit Suisse zeige, der die Gesamtwirtschaft abbildet.

Während es bei den Grossunternehmen zuletzt zu einem historisch starken Lageraufbau kam, sei die entsprechende Subkomponente beim KMU PMI zuletzt nämlich wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 gerutscht. Bei den KMU habe sich im Dezember ausserdem die Auftragsdynamik zwar nochmals spürbar beschleunigt, die Produktion sei aber erneut nur wenig gewachsen.

Sofern sich die Lieferengpässe im Verlauf des neuen Jahres nach und nach lösten, dürften die Unternehmen die Produktion wieder erhöhen, um die angesammelten Auftragsbestände abzuarbeiten. Noch gebe es aber keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass sich die globalen Lieferketten bald normalisierten, so die Experten der Raiffeisen. (awp/mc/ps)

Exit mobile version