KMU erwarten weiter anziehende Exporte trotz Lieferkettenproblemen

KMU erwarten weiter anziehende Exporte trotz Lieferkettenproblemen

Zürich – Die Exportstimmung bei den kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen (KMU) bleibt auf Expansion ausgerichtet. Eine Mehrheit der KMU rechnet im zweiten Halbjahr 2022 mit einem weiteren Exportwachstum. Allerdings haben sich die Wachstumsaussichten im Vergleich zu 2021 deutlich abgeschwächt.

Zu diesem Schluss kommen die am Donnerstag veröffentlichten KMU-Exportperspektiven der Exportförderung Switzerland Global Enterprise (S-GE) und der Grossbank Credit Suisse (CS). Konkret liegt die von S-GE erhobene Exportstimmung bei 66,6 Punkten und damit weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50.

Das Exportbarometer der CS, welches die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, liegt mit 1,49 Punkten ebenfalls weiterhin klar im Wachstumsbereich, aber deutlich unter dem zu Jahresbeginn erhobenen Wert von 2,15 Punkten.

Trotz der hohen Werte sei festzuhalten, dass sich die Wachstumsaussichten ausgehend von den Spitzenwerten im Jahr 2021 deutlich und kontinuierlich abgeschwächt hätten, heisst es in der Mitteilung.

Globale Lieferketten bereiten weiterhin Sorgen
Ursache dafür sei indes nicht etwa ein Rückgang der Nachfrage, denn die Auftragsbücher seien nach wie vor voll. Vielmehr werden die Unternehmen von den Problemen in den globalen Lieferketten, den hohen Energiepreisen sowie den allgemeinen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine geplagt.

Besonders stark von den Lieferkettenschwierigkeiten betroffen seien derzeit die Maschinenbaubranche, Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten und neu auch die Pharma- und Chemieindustrie. Trotzdem dürften sich die Pharmaexporte in den kommenden Monaten weiterhin positiv entwickeln, wobei Wachstumsraten wie in den Jahren 2020 und 2021 momentan sicherlich nicht zu erwarten seien.

In der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) werden die Risiken durch die Lieferkettenprobleme noch durch Lockdown-bedingte Produktionsausfälle in China zusätzlich verschärft. Und die Wachstumsaussichten der Uhrenexporte nach China und Hongkong litten unter der dort gedrückten Konsumentenstimmung. (awp/mc/ps)

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