Trotz tieferer Erwartungen bleiben die Exportperspektiven für KMU weiter intakt.
Zürich – Der starke Schweizer Franken macht den KMU hierzulande zunehmend zu schaffen. Zwar rechnen die Unternehmen für das dritte Quartal 2011 erneut mit einem Anstieg der Exporte. Das Wachstum dürfte sich allerdings auch mit Blick auf die sich eintrübenden Konjunkturaussichten im Ausland verlangsamen, heisst es in der Mitteilung zum KMU-Exportindikator der Credit Suisse und der Organisation für die Aussenwirtschaftsförderung (Osec).
Zudem sieht sich die grosse Mehrheit der KMU mit Margendruck konfrontiert. Zwei Drittel der im Rahmen der KMU-Exportperspektiven der Osec befragten Unternehmen erwarten, dass sich ihr Exportwachstum wegen des starken Franken verlangsamen wird. In den beiden Vorquartalen waren es etwas mehr als die Hälfte, die mit einer Wachstumsverlangsamung rechneten. Die grösste Abhängigkeit von der Wechselkursentwicklung sehen die Vertreter der Präzisionsindustrie (78%), der Metallindustrie (75%) und aus der Chemie- und Pharmaindustrie (74%). Verhältnismässig resistent zeigen sich die Sektoren Dienstleistungen und Elektrotechnik. Dort wird zu je 57% mit einer Wachstumsabschwächung infolge des starken Frankens gerechnet.
Hoher Margendruck
78% der befragten KMU haben angegeben, dass der starke Franken negative Auswirkungen auf die Gewinnmarge hat. Den grössten Margendruck erwarten die Präzisionsindustrie (89%), der Chemie- und Pharmasektor (87%), die Metallindustrie (85%) sowie die Elektrotechnik (83%). Die 22%, welche keinen negativen Währungseinfluss auf die Margen erwarten, geben an, dass sie Preiserhöhungen durchsetzen können und sich gegen Wechselkursveränderungen absichern.
Exportperspektiven weiter intakt
In den KMU-Exportperspektiven der Osec sank der Wert auf 65,6 von 69,7 Punkten im Vorquartal. Die Zahl errechne sich aus den Daten zu der Exportstimmung für das dritte Quartal sowie den Exporten im Vorquartal. Ein Wert über 50 signalisiere ein Exportwachstum. 45% der befragten KMU rechnen mit einem Exportzuwachs, 41% erwarten eine Stagnation und nur 13% befürchten einen Rückgang des Exportvolumens. Überdurchschnittlich positiv blicken die Präzisionsindustrie oder die Metallindustrie, Elektrotechnik und der Maschinenbau in die Zukunft.
Schwächere Nachfrage in Hauptmärkten erwartet
Das Exportbarometer der Credit Suisse, das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkte abbildet, notiert derzeit auf einem Stand von 0,4. Damit hätten sich die Exportaussichten abgeschwächt, liegen aber immer noch deutlich über der Wachstumsschwelle von -1. Die etwas verhalteneren Exporterwartungen seine in erster Linie auf mässige Konjunkturaussichten – insbesondere in den USA – zurückzuführen. Aber auch in bedeutenden europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich) oder in China wird mit einer schwächeren Nachfrage gerechnet. (awp/mc/ps)
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