Zürich – Auch Schweizer KMU spüren den Mangel an gut ausgebildetem Personal. Und der Fachkräftemangel dürfte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Im Kampf um Talente setzen die KMU vermehrt auf Weiterbildung und attraktive Arbeitsmodelle, wie eine Studie der Credit Suisse zeigt.
In der Schweiz ist der Fachkräftemangel allgegenwärtig. Für zwei Drittel der rekrutierenden KMU sei er harte Realität, schreibt die CS in einer am Dienstag publizierten Studie. Und mit Blick in die Zukunft rechne gut Hälfte der rund 800 befragten Firmen mit einer noch schwereren Suche nach geeigneten Mitarbeitenden.
Der Grund für die grosse Sorge sei der zu erwartende Anstieg an Pensionierungen in den kommenden Jahren, sagte CS-Ökonom Pascal Zumbühl an einer Telefonkonferenz. Die Pensionierung der Babyboomer-Generation schreite voran und werde um das Jahr 2029 den Höhepunkt erreichen. Und bereits im kommenden Jahr dürften mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt austreten als eintreten.
Weiterbildung im Fokus
Um Lücken in der Personaldecke zu verhindern, setzen KMU verstärkt auf die gezielte Schulung des Personals. Beinahe 80 Prozent der befragten Firmen gaben in der Studie an, die Mitarbeitenden mit Weiterbildung zu fördern, weil sie das geeignete Personal am Arbeitsmarkt nicht finden.
Während Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden im Betrieb in der Schulung eher auf externe Anbieter setzten, böten die etwas grösseren KMU eher betriebliche Aus- und Weiterbildungen an, heisst es weiter. Dabei werde auch gezielt der Nachwuchs im eigenen Unternehmen für höhere Aufgaben gefördert.
Um qualifiziertes Personal für sich zu gewinnen, setzten die KMU aber auch auf flexible Arbeitsmodelle, die am Arbeitsmarkt vermehrt gewünscht würden. Dazu zählen das Angebot von Homeoffice, von Teilzeit- und Temporärarbeit. Allerdings sehe sich jedes dritte KMU bei diesen Angeboten im Vergleich zu grösseren Firmen im Nachteil. (awp/mc/ps)