Zürich – Die jüngste Studie von Michael Page zur Personalbeschaffung in KMUs zeigt, dass die Mehrheit (78 %) der KMU vor Herausforderungen bei der Personalbeschaffung steht. Ein Drittel der Unternehmen hat seine Budgets erhöht, während die Mehrheit (52%) ihre Rekrutierungsbudgets trotz Rezessionssorgen beibehalten haben. Da mehr als zwei Drittel der offenen Stellen in der Schweiz auf KMUs entfallen, tragen sie die Hauptlast des historischen Bewerbendenmangels.
Die grössten Hindernisse für die Einstellung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten in KMUs sind die externen Arbeitsmarktbedingungen. Rund 37% der Befragten gaben an, dass die Qualifikationen der Bewerbenden für die ausgeschriebenen Stellen nicht ausreichen. 27% hatten Schwierigkeiten, Gehaltsvorstellungen zu erfüllen, und 18% hatten Probleme, die Erwartungen an die Flexibilität des Arbeitsplatzes bzw. das Home Office zu erfüllen.
Je kleiner das Unternehmen, desto schwieriger die Rekrutierung
Das vorrangige Ziel der meisten KMUs bei der Personalbeschaffung war die Besetzung bestehender offener Stellen. 30% nannten dies als ihr wichtigstes Ziel. Es folgten die Verbesserung der Gesamtqualifikation der Mitarbeitenden (15%), die Verbesserung der Diversität des Teams (14%) und die Besetzung neu geschaffener Stellen (12%). Je kleiner das Unternehmen, desto schwieriger war die Rekrutierung, da sie in der Regel weniger Ressourcen für diesen Prozess zur Verfügung haben. 44% der Kleinstunternehmen (weniger als 9 Mitarbeitende) empfanden die Rekrutierung sehr schwierig, verglichen mit nur 22% der mittelgrossen Unternehmen (50 – 250 Mitarbeitende).
Die Studie ergab, dass Unternehmen, die Personalvermittler in Anspruch nehmen, weniger Schwierigkeiten haben, offene Stellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Nur 15% der Befragten, deren Unternehmen regelmässig solche Dienste in Anspruch nehmen, und 21% derjenigen, die diese Dienste gelegentlich nutzen, haben Schwierigkeiten, freie Stellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die KMUs nicht über die nötigen Ressourcen verfügen, um die Stellenbesetzung intern vorzunehmen. Nur 16% der KMUs verfügen über eine eigene Personalabteilung, die in der Regel aus Personalfachleuten besteht, die häufig mit der Einstellung von Spezialisten betraut sind. Einer von fünf Befragten nannte das Fehlen von Personalkompetenzen und einer Strategie für die Personalbeschaffung als die grössten Probleme. Nur 40% waren mit den ihnen zur Verfügung stehenden Personalressourcen in Bezug auf Zeit, Budget und Fähigkeiten zufrieden.
Komplexe Anforderungen führen zu einem schwierigen Rekrutierungsprozess
Die richtige berufliche Qualifikation ist das wichtigste Kriterium bei der Auswahl einer Kandidatin oder eines Kandidaten – unabhängig von der Grösse des Unternehmens. 55% stuften dies als äusserst wichtig ein. Mittlere Unternehmen legten mehr Wert auf die Fähigkeit eines Bewerbers, im Team zu arbeiten (44%), sowie auf einschlägige Berufserfahrung (42%). Für kleine Unternehmen (weniger als 49 Mitarbeitende) waren die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten (45%) und das Engagement (40%) weitere wichtige Kriterien bei der Bewerberauswahl.
KMUs haben Vorteile: 32% nannten eine freundliche Arbeitsatmosphäre und 16% relative Flexibilität als Vorteile der Arbeit in einem KMU. Laut Yannick Coulange, Geschäftsführer der PageGroup Schweiz,
«werden diese Vorteile oft nicht gut kommuniziert». Zu den grössten Schwächen der KMUs gehören die tief wahrgenommen Gehälter (22%) sowie ein Mangel an Professionalität und Ressourcen im Rekrutierungsprozess (26%).
Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Personalbeschaffung für KMUs
Die Studie hat gezeigt, dass KMUs, die über aktuelle Informationen zu Gehalts- und Leistungsniveaus, aktuelle Arbeitsmarkttrends, Schlüsselkriterien für die Anwerbung von Kandidaten und einen optimierten Einstellungsprozess verfügen, einen Vorteil bei der Gewinnung von Talenten gegenüber denjenigen haben, die dies nicht tun (Die Michael Page 2023 Lohnübersicht und Recruitment-Trends finden Sie hier).
Yannick Coulange meint: «KMU-Führungskräfte müssen alle Beschäftigungs- und Einstellungsoptionen in Betracht ziehen. Dazu gehört auch die Auslagerung des Einstellungsverfahrens, um die optimale Mischung aus Festangestellten, Teilzeitkräften und Zeitarbeitskräften sowie einen schlanken Prozess zu erreichen.» (Michael Page/mc/pg)