Knapp 80’000 Leerwohnungen in der Schweiz

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(Photo by Echo Grid on Unsplash)

Neuenburg – Am 1. Juni 2020 sind in der Schweiz 78’832 Leerwohnungen gezählt worden, das sind 1,72% des Gesamtwohnungsbestands (einschliesslich der Einfamilienhäuser). Im Vergleich zum Vorjahr standen damit 3449 Wohnungen mehr leer, was einem Anstieg von 4,6% entspricht. Damit hält der vor über zehn Jahren eingesetzte Anstieg der Leerwohnungsziffer unverändert an, wie aus der Leerwohnungszählung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht.

Die Zahl der auf dem Markt angebotenen und leer stehenden Wohnungen stieg in fünf der sieben Grossregionen an. Die höchsten Anstiege wurden in den Grossregionen Tessin und Genferseeregion (+0,42 bzw. +0,21 Prozentpunkte) registriert. Einzig die Grossregionen Ostschweiz und Espace Mittelland verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang der Leerwohnungsziffer (–0,08 bzw. –0,02 Prozentpunkte).

Solothurn, Tessin, Aargau und Jura mit den höchsten Quoten
Im Kantonsvergleich wies der Kanton Solothurn, wie schon im letzten Jahr, die schweizweit höchste Leerwohnungsziffer (3,22%) aus und war auch der einzige Kanton über der Drei-Prozent-Marke. Hohe Leerstandsquoten waren zudem in den Kantonen Tessin (2,71%), Aargau (2,65%) und Jura (2,52%) festzustellen. Die tiefste Ziffer wurde im Kanton Genf registriert (0,49%). Auch in den Kantonen Zug (0,70%), Zürich (0,91%), Obwalden (0,92%) und Basel-Stadt (0,96%) blieben die Leerwohnungsziffern unter der Ein-Prozent-Marke.

In absoluten Zahlen ist im Kanton Waadt die Anzahl der Leerwohnungen am stärksten gestiegen (+1187 Leerwohnungen), während die meisten unbesetzten Wohnungen mit 10 678 Einheiten im Kanton Bern gezählt wurden. Die grösste Angebotsverknappung der Leerwohnungen vermeldeten der Kanton Graubünden (–480 Einheiten) und der Kanton Schaffhausen (–218 Einheiten). Insgesamt erhöhten sich die Leerstände in 15 Kantonen, in 11 Kantonen nahmen sie ab.

Leerstand der Mietwohnungen steigt an, bleibt bei den Kaufangeboten aber konstant
Am Stichtag 1. Juni 2020 wurden insgesamt 66 320 unbewohnte Wohnungen zur Miete angeboten. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Anstieg von 3452 Einheiten bzw. einem Plus von 5,5%. Die Zahl der leer stehenden und zum Kauf ausgeschriebenen Wohnungen konnte das Vorjahresniveau halten und wies am Stichtag insgesamt 12 512 Wohnungen (–3 Einheiten) aus.

Angebot von Einfamilienhäusern und Neuwohnungen nimmt ab
7311 leer stehende Einfamilienhäuser waren am 1. Juni 2020 in der Schweiz zur Miete oder zum Kauf ausgeschrieben. Das sind 286 Einheiten bzw. 3,8% weniger als noch ein Jahr zuvor. Auch die Zahl der am Stichtag angebotenen und unbewohnten Neuwohnungen nahm im Jahresvergleich um 819 Einheiten bzw. 8,1% ab. Insgesamt standen am Stichtag 9327 Neuwohnungen leer.

Höhere Leerstände bei Kleinwohnungen
Im Vergleich zum 1. Juni 2019 stieg der Leerwohnungsbestand bei allen Wohnungskategorien (Anzahl Zimmer) ausser den 5-Zimmerwohnungen an. Am stärksten dehnte sich das Angebot bei den Wohnungen mit ein und zwei Zimmern aus (+14,5% respektive +7,0%). Einzig die Zahl der Wohnungen mit fünf Zimmern nahm gegenüber dem Vorjahr leicht ab (–0,5%). Die meisten Leerwohnungen haben drei (26 070 Einheiten) oder vier Zimmer (22 665 Einheiten). (awp/mc/pg)

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