Schweizer Kochnationalmannschaft im Einsatz.
Luzern – Für die «Olympiade der Köche», welche vom 5. bis 10. Oktober 2012 in Erfurt stattfindet, stellt die Schweiz sieben Teams und will überall vorne dabei sein. Zu den Favoriten zählen auch die Kochnationalmannschaft und Juniorenkochnationalmannschaft, bei welchen es einige personelle Wechsel gab.
«Go for Gold» heisst das Motto des Schweizer Kochverbandes bezüglich der Teilnahme an der IKA in Erfurt, auch bekannt als «Olympiade der Köche». Das heisst, dass alle sieben Teams (Kochnationalmannschaft, Junioren-Kochnationalmannschaft, Armeemannschaft, vier Regionalteams) als Ziel haben, sowohl in der warmen als auch der kalten Küche am grössten Kochanlass der Welt den Goldstatus zu erreichen, also ein Top-Level zu erreichen. Diese Auszeichnung ist nur den weltweit besten Teams vorbehalten, welche die Anforderungen der Jury sehr gut zu erfüllen vermögen. Ob es dann ganz an die Spitze des Klassements reicht, hängt dann noch von Kleinigkeiten und der Tagesform ab. Die internationale Kochkunstausstellung IKA wird seit über 110 Jahren ausgetragen und gilt neben dem Salon Culinaire Mondiale (Culinary World Masters 2013 in Basel) als die renommierteste Kochveranstaltung. Die Organisatoren der IKA rechnen dieses Jahr mit 1600 Köchinnen und Köchen aus 53 Nationen. Die Logistik fordert auch für die Schweizer Teams einiges an Vorbereitung. Aufwändig ist insbesondere die kalte Küche. Die Zubereitung und Konservierung der Speisen bedingt durchschnittlich drei Tage Arbeit vor Ort.
Ruf der Schweizer Gastronomie verteidigen
Für Peter Walliser, Präsident des Kochverbandes, sind die guten Plätze der Vergangenheit Verpflichtung und Ansporn zugleich für Erfurt. «Dank unseres dualen Bildungssystems können wir auf ein grosses Reservoir gut ausgebildeter Fachleute zurückgreifen», erklärt der Tessiner. Für Georges Knecht, Präsident der Hotel & Gastro Union und selber Teamcoach der Olympiade-Siegermannschaft 1988, geht es darum, den guten Ruf der Schweizer Gastronomie zu verteidigen. «Damit leisten wir auch für den Schweizer Tourismus eine unschätzbare Hilfe», erklärt der frühere Küchleiter des Inselspitals Bern dazu.
Zu den einzelnen Teams:
Die Schweizer Kochnationalmannschaft erreichte am letzten grossen Anlass, der Weltmeisterschaft in Luxemburg, den guten 4. Platz. Sie will den 9. Platz des Vorgängerteams in Erfurt vergessen machen und strebt einen Podestplatz an. Mit den neuen Mitgliedern Erik Schröter (Küchenchef des Matisse in Basel) und Fernando Michlig (Küchenchef Tenne in Gluringen VS) sowie den bisherigen Fabian Margelisch (Küchenchef Bettmeralp VS), Mario Inderschmitten (Sous Chef Schlosskeller Brig VS), Daniel Gehriger (Geschäftsführer Matisse Gruppe in Basel) und Teamchef Kilian Michlig (GL Tenne Gluringen VS) will sie den Erfolg anstreben. Als Assistenten stehen dem Team Fabian Rimann (Chocolatier in Wettingen AG), Soho Sumya (Küchenchef Minamoto in Basel) und Frédéric Koch (Sous Chef Matisse AG, Basel) zur Seite. «Mit den neuen Leuten sind wir internationaler ausgerichtet, was uns auch das Ziel der Nachhaltigkeit erleichtert», sagt Team-Chef Kilian Michlig.
Die Juniorenkochnationalmannschaft hatte nach dem Weltmeistertitel am Culinary World Cup in Luxemburg im Jahr 2011 einen personellen Umbruch zu verkraften, was mit der Alterslimite von 25 Jahren erklärbar ist. Zudem stehen im Alter von 19 bis 25 Jahren beruflich alle Wege offen. Für die drei Coachs Rasmus Springbrunn, Daniel Schmidlin und Rolf Mürner ist das neue Team eine Herausforderung, die Ansprüche sind deswegen aber nicht kleiner geworden: «Wir streben wieder die vordersten Plätze an», sagt Springbrunn. Um die bisherigen Mitglieder Mario Garcia (Kriens LU) und Reto Jenal (Ruggell FL) haben die Coachs ein neues Team zusammenstellt, das die nächsten Jahre zusammen in Angriff nehmen will. Neu mit dabei sind: Dashin Mullins (Horw LU), Pascal Derksen (Schachen bei Reute AR), Lukas Gerber (Stettlen BE), Alex Prack (Schüpfen BE), Yanik Mumenthaler (Belp BE) und Denise Minnig (Rüschegg-Gambach BE).
Neben den beiden Nationalmannschaften stellt auch die Armee ein Team für Erfurt. Die Ziele sind auch hier klar: Ganz vorne mit dabei sein. Das Armeeteam war in den letzten Wettbewerben ein Garant für Spitzenplätze. Für die vier anwesenden Regionalteams geht es in Erfurt nicht nur um den Sieg (die Schweiz erreichte in dieser Kategorie am Culinary World Cup in Luxemburg einen Doppelsieg), sondern auch um die Qualifikation zum Nationalteam der Amtszeit ab 2013. Mit dabei sind die Regionalteams Aargau, Luzern, Zürich und der Gilde etablierter Schweizer Gastronomen. In allen Teams sind Leute dabei, die bereits in Juniorenkochnationalmannschaft oder Kochwettbewerben erfolgreich waren. (Hotel & Gastro Union/mc/ps)