Kommentar VP Bank: Griechenland stimmt mit «Nein»
Von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe. (Bild: VP Bank)
Vaduz – Das griechische Volk hat sich gegen die Auflagen der Gläubiger entschieden. Für die Eurozone brechen schwere Zeiten an. Die Regierung von Alexis Tsipras wird mit erhobener Brust nach Brüssel fahren und dort neue Forderungen stellen. Die Eurogruppe wird aber keinen Kniefall vor Athen machen.
Die Fronten sind also härter denn je. Es stehen erneut zähe und bittere Verhandlungen an. Das Gute daran ist aber: Solange Verhandlungen laufen, wird die EZB ihre Notkredite für Griechenland aufrecht erhalten. Es ist somit mit keinem unmittelbaren Euro-Austritt zu rechnen. An den Finanzmärkten geht das Nervenspiel derweil in eine neue Runde. Händler und Analysten werden in der kommenden Woche an jedem Wort der Vertragsparteien kleben. Dass es zu einem „Grexit“ kommt, ist noch nicht abgemachte Sache, doch mittlerweile durchaus vorstellbar. (VP Bank/mc/ps)