Zürich – 40% des Klimaproblems wird von Gebäuden verursacht. Um dem entgegenzutreten, tun sich zwei kompetente Player aus Forschung und Wirtschaft zusammen. Die Dozentur Bautechnologie und Konstruktion der ETH Zürich («BUK ETHZ») und die Klimastiftung Schweiz kooperieren im Bereich Förderung klimafreundlicher Baustoffe und Methoden.
Im Rahmen der Kooperation unterstützt die Dozentur die Klimastiftung Schweiz bei der technischen und wissenschaftlichen Beurteilung von Finanzierungsanträgen für Projekte im Bereich Baumaterialen und Methoden. Zudem werden die geförderten Projekte für den Markt sichtbarer gemacht. Dies ist wichtig, da Pilot-Projekte für neue Baumaterialen sehr aufwendig sind. Das Teilen des Knowhows ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbreitung von Lösungen. Dabei wird die Bekanntheit der Förderungsmöglichkeiten der Klimastiftung Schweiz für diese Art von Projekten erhöht werden. «Damit erreichen wir eine klassische Win-Win Situation», freut sich Vincent Eckert, Geschäftsleiter der Klimastiftung Schweiz.
«Erstanwendungen im Baubereich sind immer eine schwierige und risikoreiche Phase für neue Produkte und Methoden im Baubereich,” sagen Daniel Studer und Daniel Mettler von der BUK ETHZ. “Mit dieser Kooperation können wir da einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Baubranche liefern. Das zeigen Spin-offs wie FenX* oder Oxara* aus dem Umfeld der ETH, die von der Klimastiftung Schweiz gefördert wurden.»
Neue klimafreundliche Materialien und Baumethoden sind notwendig für die Klimaadaptation des Immobiliensektors, um die Net-Zero Ziele zu erreichen. Dazu sind Demonstratoren fundamental, um diese innovativen Lösungen marktfähig und bekannt zu machen. In der Bauindustrie pilotieren heisst, dass man am real errichteten Gebäude testet. Etwas das erste Mal anzuwenden ist mit einem Restrisiko und auch erhöhtem Aufwand verbunden, weil Unternehmer noch keine Übung in der Herstellung und Verarbeitung neuer Materialien aufweisen. Zudem sind Bauherrschaften berechtigterweise skeptisch gegenüber Innovationen. Das kann aber abgefedert werden durch die Kooperation von BUK ETHZ und der Klimastiftung Schweiz: BUK ETHZ kann die Praktikabilität von Innovationen ergänzend zur Klimastiftung Schweiz abschätzen und damit das Restrisiko vermindern helfen. Die Stiftung kann zudem finanzielle Schwachpunkte innovativer Methoden und Materialien ausgleichen.
Die Kooperation betrifft die Beurteilung der Förderanträge, so wie die Bekanntmachung der Fördermöglichkeiten und der geförderten Innovationen, um die Marktetablierung zu unter-stützen. (Klimastiftung Schweiz/mc/ps)
*FenX verwandelt mineralische Abfälle in leistungsstarke und nachhaltige Dämmstoffe für die Bauindustrie, *Oxara entwickelt zementfreie Zusatzmittel und Bindemitteltechnologie, die das Upcycling von Bauschutt und Aushubmaterialien in einer Vielzahl von Beton und Blockanwendungen ermöglicht.