Zürich – Die Konditionen für Festhypotheken haben sich in der Schweiz weiter deutlich verbessert. Mit Blick auf weiter sinkende Leitzinsen erfreuten sich im dritten Quartal laut dem Vergleichsportal Comparis vor allem langfristige Festhypotheken einer hohen Nachfrage.
Vor zwei Wochen hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent gesenkt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Am Hypothekarmarkt hätten die Akteure bereits seit Juni mit weiter fallenden Zinsen gerechnet, was auch zu rückläufigen Hypozinsen geführt habe, teilte Comparis am Donnerstag mit.
So ging der Richtsatz für zehnjährige Festhypotheken laut Comparis per Ende September auf 1,81 Prozent zurück. Er lag damit 0,33 Prozentpunkte unter dem Wert von Ende Juni. Für fünfjährige Festhypotheken fiel der Richtsatz um 0,36 Punkte auf 1,68 Prozent. Zu Jahresbeginn musste man für eine zehnjährige Hypothek gar 2,26 Prozent und für fünf Jahre 2,13 Prozent bezahlen.
Bei den von Comparis berechneten Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare Durchschnittszinsen von rund 30 Hypothekarinstituten.
Hoher Anteil von über 70 Prozent
Bei den Abschlüssen des Comparis-Hypothekenpartners HypoPlus entschieden sich im dritten Quartal laut den Angaben rund 72 Prozent aller Hypothekarnehmenden für eine Festhypothek mit einer Laufzeit von zehn Jahren und länger. In den beiden Quartalen zuvor lag dieser Anteil mit 40 bis 50 Prozent deutlich niedriger.
Auf der Gegenseite habe sich der Anteil bei den mittleren Laufzeiten (vier bis sechs Jahre) im Vergleich zum Vorquartal auf rund 14 Prozent halbiert, so die Mitteilung. Auch der Anteil von Hypotheken mit bis zu drei Jahren Laufzeit (einschliesslich Saron-Hypotheken) reduzierte sich von knapp 20 Prozent auf noch 7 Prozent.
Die starke Nachfrage nach länger laufenden Festhypotheken kommt nicht von ungefähr: Erstrangige Saron-Hypotheken waren zuletzt mit 1,6 bis 2,0 Prozent immer noch geringfügig teurer als zehnjährige Festhypotheken (1,5 bis 2,0 Prozent), wie es weiter hiess. Hinzu komme, dass angesichts der anhaltenden geopolitischen Risiken viele Hypothekarnehmende Planungssicherheit bevorzugten. (awp/mc/ps)